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XtraBlatt Ausgabe 02-2022

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INTERNATIONAL 1 Landwirt

INTERNATIONAL 1 Landwirt Heilos verfüttert Gras- und Maissilage, Getreideschrot, Melasse und Biertreber. Zusätzlich wird Heu gefüttert. Der Herdendurchschnitt von 10.600 l/Kuh ist nur mit optimalem Grundfutter möglich. 2 In der Grünfutterernte kommt Krone-Technik zum Einsatz. Der Landwirt legt Wert auf Schlagkraft und Arbeitsqualität. 3 Das Heu wird in Rundballen gepresst und anschließend getrocknet. Der Aufwand ist hoch, das Futter aber von sehr hoher Qualität, das von den Tieren sehr gern gefressen wird. 2 3 fügt hinzu: „Einen Schub zu mehr Nachfrage an regionalen Produkten hat bei uns tatsächlich auch die Coronakrise gebracht. Viele Verbraucher haben wieder bewusster eingekauft. Bei uns können sie direkt vor Ort sehen, wie wir produzieren und unsere Milch verarbeiten. Das schafft Vertrauen, und die Kunden sind bereit, unseren Mehraufwand zu vergüten.“ Der Hofladen war bis zum Beginn der Corona-Pandemie im Haus der Familie Heilos untergebracht. „Durch die Auflagen der Politik haben wir uns dann aber entschieden, umzudisponieren“, erklärt Claudia Heilos. Ein Überseecontainer wurde beschafft und mit Regalen und Kühlschränken zum Hofladen umgebaut. „Wir haben montags, mittwochs, freitags und samstags geöffnet und bieten an diesen Tagen auch Rohmilch auf Bestellung an. Pasteurisierte Milch ist immer erhältlich. Unsere Kunden kaufen bei uns selbstständig auf Vertrauensbasis ein. Damit haben wir bisher gute Erfahrungen gesammelt“, ergänzt sie. Sie schaut aber immer mal wieder zwischendurch in den Hofladen, ob alles 1 WIR MÜSSEN SCHLAGKRÄFTIG SEIN, GERADE IN PHASEN MIT UNBESTÄNDIGEM WETTER. MATTHIAS HEILOS, LANDWIRT in Ordnung ist oder ob Ware nachgelegt bzw. geordert werden muss. Verkauft werden zum einen eigene Produkte wie verschiedene Käse- und Frischkäsesorten sowie Natur- und Fruchtjoghurt, aber auch Produkte von Kollegen und Bauernbrot von einer Landwirtin. „Das Brot bieten wir einmal pro Woche an. Die Kunden können vorbestellen und nutzen dies ausgiebig“, erklärt Matthias Heilos und erklärt weiter: „Natürlich füllen in diesem Zuge viele Kunden auch die Vorräte an Joghurt und Käse für die Woche wieder auf. Die Kollegen, deren Produkte wir verkaufen, haben zum Teil eigene Hofläden, über die wiederum wir unsere Milch- und Käsewaren verkaufen. Das hat sich über die Jahre bewährt.“ Um Müll zu vermeiden, werden die Milch und der Joghurt in Pfandgläser abgefüllt. Auch das ist ein Mehraufwand, da die Gläser vor der Wiederbefüllung entsprechend gereinigt werden müssen. „Wir bekommen von den Kunden aber die Rückmeldung, dass sie das gut finden. Müllvermeidung wird zu einem immer wichtigeren Thema“, so Claudia Heilos. Jährlich wird die Käserei natürlich durch die Lebensmittelkontrolle inspiziert. Claudia Heilos und ihre Schwiegermutter nehmen zusätzlich an wiederkehrenden obligatorischen Hygieneschulungen teil. „Wir müssen sämtliche Mengen, die wir verarbeiten und verkaufen, genau dokumentieren, da wir darauf auch Abgaben zahlen müssen“, erklärt sie. „Es ist arbeitsintensiv. Während andere Menschen ihren Freizeitaktivitäten nachgehen, kümmern wir uns häufig noch um unsere Direktvermarktung“, fügt Matthias Heilos hinzu. Er ist sich aber sicher, dass dieses Konzept sehr gut zum Betrieb der Familie passt. Abschließend sagt er: „Wir haben einen soliden Kundenstamm an Privatleuten und im Einzelhandel. Die Zusammenarbeit mit den Berufskollegen funktioniert. Es macht Arbeit, die Wertschöpfung ist aber höher im Vergleich zur einfacheren Ablieferung an die Molkerei. Für uns passt es!“ VIEL EIGENREGIE Insgesamt bewirtschaftet die Familie etwa 50 ha, je zur Hälfte Acker- und Grünland. Auf dem Acker werden Luzerne, Ackergras, Wintergerste und Silomais angebaut. „Alles, was wir ernten, verfüttern wir in unserem Betrieb“, fügt Matthias Heilos hinzu. In diesem Jahr sei er recht zufrieden mit den Erträgen seiner Flächen. Der Niederschlag, der 2022 in vielen Regionen Europas viel zu wenig gefallen ist, kam in Niederösterreich regelmäßig und zur rechten Zeit. „Wir ernten pro Jahr vier bis fünf Schnitte im Dauergrünland“, erklärt er. Die Flächen befinden sich zum Teil zwar in Hanglagen, diese seien aber nicht so steil, sodass auf spezielle Alpintechnik verzichtet werden kann. Bis auf das Dreschen und das Gras- sowie Maishäckseln, das er von Lohnunternehmen durchführen lässt, hat Matthias Heilos die gesamte Außenwirtschaft in eigenen Händen. „Wir mähen, wenden und schwaden immer selbst. Die späteren Schnitte ernten wir auch selbst, entweder mit dem Ladewagen oder mit der Rundballenpresse“, sagt der Landwirt und fügt hinzu: „Eine hohe Grundfutterqualität ist in Zeiten hoher Kraftfutterpreise extrem wichtig für uns. Wir haben einen Herdendurchschnitt von 10.600 l – und das mit einer Zweinutzungsrasse. Deshalb wollen wir möglichst alles in eigener Hand haben und den Zeitpunkt selbst festlegen, wann Gras gemäht wird. Wir entscheiden, wie das Mähwerk eingestellt wird. Gleiches gilt fürs Wenden und Schwaden. Wir müssen schlagkräftig sein, gerade in Phasen mit unbeständigem Wetter. Fehler, die Fremdarbeitskräfte DIE DIREKTVER- MARKTUNG PASST SEHR GUT IN UNSER KONZEPT. MATTHIAS HEILOS, LANDWIRT in der Grünfutterernte begehen, begleiten uns durch das ganze Jahr hindurch und kosten uns sehr viel Geld.“ HAUPTZIEL QUALITÄT Was die Grünfuttererntetechnik betrifft, so verlässt sich Matthias Heilos auf Technik von Krone. Gemäht wird mit einer Front-Heckkombination mit 6,4 m Arbeitsbreite. Zum Wenden kommt ein 6,8 m breites Anbaugerät zum Einsatz. Geschwadet wird ebenfalls auf 6,8 m mit einem Doppelseitenschwader. Und auch der Ladewagen, ein AX 2500 mit Tandemfahrwerk, ist von Krone. „Die Technik aus Spelle und unser Krone-Händler – das Landmaschinencenter Januschkowetz in Ennsbach in Niederösterreich – das passt aus unserer Sicht perfekt. Selbst wenn mal eine Maschine ausfällt, bekommen wir schnelle Hilfe bzw. das korrekte Ersatzteil. So und nicht anders muss es sein.“ Rundballen werden mit einer Comprima gepresst – um die 900 Stück sind es pro Jahr. „Auch hier ist es das Ziel, beste Qualität zu ernten. Deshalb pressen wir unsere Heuballen mit 20 bis 25 % Feuchte und belüften diese im Anschluss, bevor wir sie einlagern. Die Weichkerneinrichtung der Krone-Comprima ist dafür optimal. Ein Ballen ist innerhalb von ca. 12 h von 25 % Feuchtigkeit auf unter 14 % heruntergetrocknet und dann lagerfähig. Die Tiere fressen das Heu sehr gerne. Und es ist für sie wie Medizin. Es regt das Wiederkäuen an, und die Tiere sind deutlich weniger anfällig für Krankheiten“, ist der Landwirt überzeugt und ergänzt abschließend: „Wir wollen Qualitätsprodukte produzieren. Das gilt auf der Futterseite genauso wie in der Milchproduktion und der Verarbeitung zu Käse und Joghurt. Die Direktvermarktung passt sehr gut in unser Konzept, und ich sehe in ihr auch in Zukunft eine sichere Einkommensquelle für unseren Familienbetrieb.“ « 22 23