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XtraBlatt Ausgabe 02-2018

TITELTHEMA PREMOS AUF IN

TITELTHEMA PREMOS AUF IN DIE FLÄC Die Präsentation des Pellet-Vollernters Premos zur Agritechnica 2015 bescherte Krone aus dem Stand hunderte konkreter Kaufinteressenten weltweit. Doch erst folgte auf dem Weg zur Serienreife eine aufwendige Versuchs- und Entwicklungsphase. 2019 sollen nun die ersten Maschinen im Praxiseinsatz bei Kunden laufen. 6

HE Gut Ding will Weile haben – diese Redewendung hat auch in der Landtechnik nach wie vor ihre volle Berechtigung. Von der Idee bis zur echten Serienreife vergehen nicht selten sechs bis acht Jahre. Insofern liegt der Strohpellet-Vollernter Premos 5000, den Krone zur Agritechnica 2015 erstmals offiziell vorstellte und postwendend für das Konzept eine DLG-Goldmedaille erhielt, absolut im Zeitplan. Denn ein erstes funktionsfähiges Testmodell einer Pressmatritze lief 2011, im Juli 2013 folgte ein erster mobiler Technologieträger und 2015 erreichte der Premos die Phase der vollen Funktionsfähigkeit. Konkret zu kaufen war die Maschine bisher jedoch nicht. Mit Kai Lüpping, Produktverantwortlicher der Maschinenfabrik für den Premos, bei dem alle Fäden rund um Konstruktion und Entwicklung zusammenlaufen, und mit Maschinenbetreuer Dennis Göcke hat XtraBlatt über den aktuellen Stand und die nächsten Schritte bis zur Markteinführung gesprochen. Produktverantwortlicher Kai Lüpping (r.) und Maschinenbetreuer Dennis Göcke freuen sich darauf, dass der Premos 2019 bei den ersten Kunden im Einsatz laufen wird. komplexe Maschine, die im Preis mindestens in der Dimension eines großen Feldhäckslers liegen wird. Und wir haben in den Feldversuchen 2016 realisiert, dass technisch an mehreren wichtigen Punkten nachjustiert werden musste. XtraBlatt: Zum Beispiel? XtraBlatt: Herr Lüpping, 2015 hat Krone mit dem Premos aus dem Stand nicht nur Begeisterung, sondern ein sehr großes und konkretes Kaufinteresse bei vielen Kunden ausgelöst. Nach drei Jahren steht der Premos aber immer noch nicht in der Preisliste – sorgt das nicht für Frust bei den potenziellen Käufern? Kai Lüpping: Das Interesse war schon während der Agritechnica sehr groß, und zwar so konkret, dass wir schon auf der Messe mehrere Maschinen hätten verkaufen können. Mittlerweile ist die Liste derer, die ein ernst zu nehmendes Interesse bekundet haben, auf mehrere Hundert angewachsen. Deshalb war und ist der Druck, „endlich“ die Vermarktung zu beginnen, schon groß. Aber Enttäuschung oder gar Frust gibt es deswegen nicht. So ist jedenfalls unser Eindruck aus vielen Gesprächen der vergangenen drei Jahre. Und wir haben immer kommuniziert, dass erst eine wirkliche Serienreife im Sinne eines ausgereiften Produkts erreicht sein muss, bevor wir in die großflächige Vermarktung einsteigen. Alles andere wäre mit unserem Qualitätsverständnis nicht vereinbar. Denn hinter einem Produkt wie dem Premos steht eine große Verantwortung. Schließlich handelt es sich um eine sehr Lüpping: Die Presswalzen haben jetzt einen Durchmesser von 1.000 mm statt der bisherigen 800 mm. Dadurch konnten wir den Durchsatz steigern, sodass jetzt effektiv nicht mehr 3 t/h, sondern 5 t/h möglich sind. Der Hauptantrieb ist deutlich verstärkt worden. Der Hydraulikblock ist auf Load-Sensing umgestellt. Zudem läuft die Maschinensteuerung nun nicht mehr über Einzelfunktionen, wie noch 2015, sondern über ein Bedienterminal. Das sorgt für deutlich mehr Komfort für den Fahrer. Dennis Göcke: Nicht zu vergessen ist die Tandem- statt der Einzelachse. Denn aufgrund der vergrößerten Walzen wurde die Maschine etwas schwerer und zudem das Design angepasst. XtraBlatt: Ist der Premos denn nach wie vor im mobilen wie im stationären Einsatz nutzbar? Lüpping: Ja, daran hat sich im Prinzip nichts geändert. Allerdings mussten wir im stationären Einsatz auch die Zuführtechnik für Ballen grundsätzlich neu konzipieren, um den Verarbeitungsprozess des Strohs zu optimieren und für einen 7