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XtraBlatt Ausgabe 02-2017

MENSCHEN TITELTHEMA

MENSCHEN TITELTHEMA RUBRIK XtraBlatt: Die Idee zur Rundballenpresse wurde bei Krone 1977 geboren. Pate stand damals der Stalldungstreuer. Wie passte der zur Rundballenpresse? Dr. Klaus Martensen: Erfinder und Konstrukteur damals war Wilhelm Ahler, Leiter der Vorentwicklung bei Krone. Seine Idee war, vom Stalldungstreuer Optimat den Kratzboden als Stabkette in der ersten Krone Rundballenpressen-Generation KR zu verwenden. So entstand die erste Festkammermaschine, in der dieser Kratzboden in einem geschlossenen Blechgehäuse den Ballen formte. Drei Modelle wurden damals gebaut, von 120 cm bis 180 cm Ballendurchmesser. Von diesem Prinzip des Stabelevators wurden bei Krone im Laufe der 40 Jahre fast 100.000 Rundballenpressen gebaut. XtraBlatt: Womit wurde damals der Ballen gebunden? Dr. Martensen: Damals ging es um Heu und Stroh, Silage war noch kein Thema. Gebunden wurde einfach mit Garn, mit einem Faden und ohne Knoter. Der Anfang des Fadens wurde einfach überwickelt und das Ende blieb lose. Der Bindevorgang dauerte schon mal mehrere Minuten. Die erste Netzbindung kam Ende der Achtzigerjahre und verkürzte den Bindevorgang auf wenige Sekunden. 40 Jahre Rundballenpressen RUND UM DEN GLOBUS Vor 40 Jahren hat Krone die erste Rundballenpresse produziert. Heute ist der Hersteller damit in vielen Märkten die Nummer 1. Über Meilensteine aus den vier Jahrzehnten haben wir mit Dr. Klaus Martensen gesprochen. Er ist Entwicklungsleiter für Rundballenund Großpackenpressen sowie Ladewagen. XtraBlatt: Ende der Achtzigerjahre hat sich Krone auch an der ersten Non-Stop-Technik versucht… Dr. Martensen: …richtig, 1988 hat Krone mit der KR 160 Non Stop einen Prototyp entwickelt, allerdings ging diese Maschine nicht in den Verkauf. Der Presskammer wurde ein Bunker für das zu pressende Material vorgelagert und das Pressgut von dort per Kratzboden in die Presskammer befördert. Problem dieses Systems war, dass temporär der doppelte Durchsatz zu bewältigen war und dadurch die Pressdichte deutlich abnahm. Außerdem fehlte das Schneidwerk. XtraBlatt: Wann kam das ins Spiel? Dr. Martensen: Das passierte 1992. Krone produzierte damals mit der KR 130 S die erste Rundballenpresse mit 14-Messer-Schneidwerk. Im Prinzip ähnelte es dem heutigen Standard, also Rotor von oben sowie unten gelagerte Messer. Eine Besonderheit war, dass in der Pick-up die Schnecken fehlten. Der Gutfluss lief also über die 160-cm-Pick-up zum 140-cm-Schneidwerk und dann in die 120er Ballenkammer. Die Verjüngung hinter dem Rotor wäre heute wegen der großen Durchsatzmengen nicht mehr möglich. 6 7