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XtraBlatt Ausgabe 02-2017

MENSCHEN WISSEN RUBRIK

MENSCHEN WISSEN RUBRIK Werkstatt live BERUF IM RAMPENLICHT Was den Erfahrungshorizont vieler Jugendlicher betrifft, ist Landwirtschaft allgemein und speziell der Beruf des Land- und Baumaschinenmechatronikers etwa so weit entfernt wie der Mond von der Erde. Wer sie also dafür begeistern will, muss möglichst anschaulich begreiflich machen, was diesen Beruf ausmacht. Genau das ist das Ziel der „Werkstatt live“, seit zehn Jahren ein fester Bestandteil jeder Agritechnica. Auch 2017 zeigte ein Team aus 17 Auszubildenden, Gesellen, Servicetechnikern und Meistern des Berufsbildes Land- und Baumaschinenmechatronik in 55 Vorführungen auf spannende Weise und authentisch, was diese Tätigkeit für sie bedeutet, wie gut die beruflichen Entwicklungschancen sind und vor allem, wie vielfältig die Arbeit mit dieser Technik sein kann. Jugendliche mit Live-Vorführungen für den Beruf des Land- und Baumaschinenmechanikers zu begeistern, war 2007 das Ziel des ersten Agritechnica-Special „Werkstatt live“. Daraus ist, entgegen der sonstigen Messe-Regel, eine feste Institution geworden – was wiederum die Bedeutung dieses Themas für Industrie, Fachhandel und Endkunden unterstreicht. LANDTECHNIK IST COOL Hierfür hatten die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) als Messeausrichter und der LandBauTechnik-Bundesverband (LBT) als fachlicher Partner in Halle 2 auf rund 320 m 2 mit Unterstützung mehrerer Hersteller wieder zahlreiche Maschinen vom Mähroboter bis zur Rundballenpresse sowie passendes Werkzeug vom Schraubenschlüssel bis zum Diagnose-Laptop aufgestellt. Jeweils zur vollen Stunde führte Moderatorin Nila Louis durch die knapp 30-minütigen „Shows“, während der das Team konkrete Service- und Reparaturarbeiten erläuterte. Von zwei Kameras gefilmt und auf Großbildschirm übertragen, konnten die Zuschauer jeden Handgriff direkt verfolgen. Hand in Hand in der Landtechnik: für den Fachhandel Ulf Kopplin (Mitte, Präsident LandBauTechnik-Bundesverband), für die Landwirtschaft Carl-Albrecht Bartmer (r., DLG- Präsident) und Bernard Krone. Und dieses Konzept kam gut an, was allein schon der Blick auf die meist jugendlichen Zuschauer zeigte. Während viele von ihnen – dem Trend der Zeit entsprechend – normalerweise einen großen Teil ihrer Aufmerksamkeit ihrem Smartphone widmen, verfolgten sie das Geschehen der Live-Werkstatt mit großem Interesse. So manche(r) entdeckte dort, dass Land- und Baumaschinen hochmodern, technisch komplex und einfach „cool“ sind. Dazu trugen sicher auch die lockere Moderation und Unterhaltung der jungen Akteure bei. Kurzum: Der Funke der Begeisterung sprang über. ANDRANG DER SCHÜLER Zu jeder Vorführung fanden sich im Schnitt schätzungsweise mehr als 150 Zuschauer ein. Den größten Teil davon stellten Jugendliche aus allgemeinbildenden Schulen quer durch die Republik. Denn die DLG hatte im Vorfeld in großem Stil Schulklassen eingeladen, wie Heinzbert Mies erklärt, der bei der DLG für Marketing Agrar verantwortlich ist und das Projekt „Werkstatt live“ 2014 von seinem Vorgänger Ulrich Hausmanns übernommen hatte. Dieser gehörte, ebenso wie LBT-Geschäftsführer Ulrich Beckschulte 30 31