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XtraBlatt Ausgabe 02-2017

MENSCHEN PRAXIS 1 2

MENSCHEN PRAXIS 1 2 Große Bedeutung in der Futterernte haben bei LU Vöhringer neben den Pressen natürlich auch die beiden Von der Größe der Kundenbetriebe und der Tierart hängt natürlich auch ab, welche Schnittlängen bevor- 3 4 BiG X, von denen jeder im Schnitt etwa 500 Stunden zugt werden, erläutert Johannes Vöhringer weiter. Beim jährlich auf die Uhr bringt. Davon entfallen zwei Drittel Ladewagen sei fast immer der volle Satz mit 46 Messern auf Gras und ein Drittel auf Mais sowie Getreide-Ganzpflanzensilage. Beim Gras entspricht das zwischen 2.000 bis 2.500 ha Häckselgras pro Jahr bzw. 800 bis 900 ha pro Schnitt. „Tendenziell nimmt der Maisanteil trotz der im Einsatz, was einer Schnittlänge von 37 mm entspreche. Die Schnittlängen bei gehäckseltem Gras variieren dagegen zwischen 3 mm und 25 mm, während es im Mais in der Regel zwischen 4 mm und 10 mm sind, so der Lohn- Technisch machbar sei dies zweifelsfrei durch engere Einstellung der Crackerwalzen, wie er weiter erklärt. Die beiden Häcksler arbeiten bisher mit Walzencrackern. Pläne zur Investition in einen Scheibencracker sind durch- 1 Die sprichwörtlichen Fäden des Betriebes laufen im Büro bei Johannes Vöhringers Frau Cornelia zusammen. relativ kurzen Vegetationszeit und Erträgen zwischen 30 t/ ha und 70 t/ha Frischmasse hier auf der Alb bei uns unternehmer. Bei den Biogaskunden seien dagegen fast durchweg 4 bis 6 mm gewünscht. „Langschnitt ist hier aus schon vorhanden, aber noch nicht realisiert. „Dafür wäre für das Häckseln ein Preisaufschlag von etwa 10 bis 2 Häcksler raus, Großpackenpressen rein: großes Umräumen nach der Stroh- und vor der doch zu, sodass wir 2017 mit beiden Maschinen zusam- allerdings meist wenig nachgefragt. 2016 war das auf- 15 Euro/ha erforderlich, zumal wir für die gewünschte Maisernte. men auf ca. 700 ha kommen werden. Und auch der Prozentsatz gehäckselten Grases steigt leicht, zu Lasten der Silagerundballen“, hat Johannes Vöhringer ausgerechnet. grund der hohen Trockenmassegehalte überhaupt kein Thema, und 2017 nur gering. Das ist auch logisch, denn die Landwirte setzen unverändert auf Stroh und Gras in der Futterration“, erklärt Johannes Vöhringer die Wün- Qualität der Kornverarbeitung langsamer fahren müssen, was im Schnitt etwa 10 % Flächenleistung kostet. Der genannte Aufschlag wäre überschaubar und würde durch die bessere Futterleistung um ein Vielfaches kom- 3 Entspannte Gesichter zum Auftakt der Maisernte 2017 bei Ernst, Johannes und Christian Vöhringer (v.l.n.r.). Eine Ursache sieht er darin, dass ein Teil der Milchvieh-Haupterwerbsbetriebe deutlich gewachsen ist, die sche seiner Kunden. pensiert, aber die Landwirte sind derzeit noch nicht bereit dazu“, meint Christian Vöhringer. 4 Im landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Vöhringer haben Mastbullen die Milchkühe erfahrungsgemäß auf einen höheren Maisanteil in der Ration setzen. Auf der anderen Seite gebe es jedoch, ge- QUALITÄT IST WICHTIG Gut angenommen wurde ein kleiner Aufpreis dage- abgelöst. messen an der Stückzahl, relativ viele Pferdebetriebe so- Viel wichtiger als die Schnittlänge ist nach Erfahrung der gen beim Thema Folienbindung. Sie haben die beiden wie Tierhalter im Nebenerwerb. „Deshalb spielt Heu, das beiden Brüder der „Verarbeitungsgrad“ der Maiskolben. Brüder 2017 erstmals angeboten. Möglich war dies durch gut wie noch nichts verfüttert. Aber die Wickelqualität wir auf rund 700 ha jährlich pressen, für uns nach wie Vor fünf bis sechs Jahren sei es vor allem darauf ange- den Kauf zweier neuer Comprima-Presswickel-Kombina- war gut“, fährt Christian Vöhringer fort. Und sein Bruder vor eine wichtige Rolle“, berichtet er weiter. „Nicht zu kommen, dass alle Körner angeknackt waren. Dann ach- tionen, die problemlos auch auf Folienbindung umge- ergänzt: „Die Ballenform und Festigkeit ist bei Folienbin- vergessen auch die Stammkunden für Futter, das wir mit teten die Landwirte darauf, dass möglichst jedes Korn stellt werden können. Besonders krass dabei: Die Land- dung besser als bei Netzbindung plus Folienwicklung. unserem Ladewagen bergen. So kamen 2017 auch etwa vom Häcksler mindestens geviertelt ist. „Und jetzt soll wirte waren sofort überzeugt davon, sodass beinahe Und später muss weniger und nur noch eine Sorte Ver- 400 Fuhren zusammen“, meint Christian Vöhringer. Die alles am liebsten quasi gemahlen sein, um den bestmög- 90 % der Silageballen auf diese Weise gewickelt wurden. packungsmaterial entsorgt werden. Also genügend gute Schwankungsbreite ihrer gut 250 Kunden im Umkreis lichen Kornaufschluss im Kuhmagen zu erreichen. Kurz- Und die Erfahrungen der ersten Saison schildern beide Gründe, den Preis pro Ballen etwas anzuheben. Denn un- von bis zu 30 km reicht vom Schafhalter mit fünf Tieren um: Die Körner sind entscheidend. Und das fordert uns als sehr positiv. „Über die eigentliche Futterqualität lässt ter dem Strich wird es trotzdem günstiger. bis hin zum Milchviehhalter mit 300 Kühen. als Lohnunternehmer auch“, betont er. sich noch nichts sagen, denn bisher wurde davon ja so 28 29