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XtraBlatt Ausgabe 01-2021

INTERNATIONAL oben: Mit

INTERNATIONAL oben: Mit dem Krone BiG M Mähaufbereiter wird auch in Australien in der Hafer-Heu-Produktion auf Leistung gefahren. links: Auf guten Böden mit 450 mm Niederschlag pro Jahr werden im Weizen 5 bis 6 t geerntet. In trockenen Jahren können die Erträge aber auch auf 1,5 bis 3 t/ha zurückgehen. Märkten Japan, Taiwan, Korea und China als hochwertiges Futter für Milchvieh beliebt. Pro Jahr werden ca. 1 Mio. t exportiert“, so Lars Pasedag. Dieses Geschäft floriert, und viele australische Landwirte nutzen die Haferheuproduktion als sichere Einkommensquelle. Der Gesamtmarkt bei Großpackenpressen ist mittlerweile mit einer Spitze von 385 Maschinen in der Saison 2020 unter den Top 5 weltweit. IM ACKERBAU WASSER SPAREN „Australiens Landwirte entscheiden jedes Jahr neu, was sie auf ihren Flächen anbauen, denn im Gegensatz zu den Landwirten der EU gibt es keinerlei Ausgleichzahlungen. Es wird zu Weltmarktpreisen produziert. Da wir in den letzten Jahren noch mehr mit Trockenheit zu tun hatten als zuvor, stellen sich immer mehr Landwirte auf diese Situation mit „no-till“-Strategien ein. Das heißt, sie verzichten, wenn es irgendwie möglichst ist, auf die Bodenbearbeitung, um die Verdunstung zu minimieren und die Feuchtigkeit im Boden zu halten. Es wird einmal vor der Aussaat gespritzt und im Anschluss mit einer Zinkenmaschine das Getreide gedrillt“, so Lars Pasedag zu den aktuellen Trends in Australiens Ackerbauregionen. Dieses System haben die Landwirte so weit perfektioniert, dass selbst in den Jahren, in denen kaum Niederschlag fällt, sichere Erträge eingefahren werden können. „Diese 34

Bewirtschaftungsweise basiert auf dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und widerspricht den Trends zur Ökologisierung der Landwirtschaft in Europa natürlich sehr stark. Anders ist es aber nicht möglich, in Australien Erträge abzusichern. Auf guten Böden mit 450 mm Niederschlag pro Jahr erreichen wir Hektarerträge im Weizen von 5 bis 6 t. In trockenen Jahren können diese aber auch auf 1,5 bis 3 t/ha zurückgehen. Die Landwirte schauen sich den Wachstumsverlauf der Bestände genau an. Ist es zu trocken, kann es durchaus lukrativer sein, das Getreide zu mähen und als Heu zu vermarkten“, erklärt er. Die Flächenausstattung der Ackerbaubetriebe reicht von 1.500 bis 10.000 ha, wobei auch hier der Strukturwandel zu immer mehr Fläche tendiert. „Mit 1.500 ha wird es hier schon schwierig zu überleben. Die doppelte Fläche sollte es schon sein, um sicher über die Runden zu ZUR PERSON: EIN KIND DER LANDTECHNIK kommen“, fasst Lars Pasedag die aktuelle Situation der Ackerbauern in Australien zusammen. GRASSILAGE IN RUNDBALLEN Der durchschnittliche Milchviehbetrieb melkt ca. 650 Kühe, bei einer Jahresleistung von 6.200 l. Die Spanne ist allerdings auch hier groß, zum einen, was die Betriebsgröße betrifft, zum anderen, wie intensiv produziert wird. Und auch in der Milchviehhaltung sind die Betriebe aufgrund der Kosten- und Einnahmensituation dazu gezwungen, zu wachsen, sei es durch Übernahme anderer Betriebe oder durch Kooperationen. „Es kommt hier durchaus häufiger vor, dass sich mehrere Farmer zusammenschließen und eine Art Genossenschaft gründen, gemeinsam einkaufen und ihre Produkte Als Sohn eines Landmaschinenprüfingenieurs und -händlers in Brandenburg war der heute 42-jährige Lars Pasedag von Kindesbeinen an auf das Thema Landtechnik geprägt. Nach der Ausbildung zum Landmaschinenmechaniker und -meister machte er sich auf den Weg nach Australien, um dort ein Jahr zu reisen und in der Landwirtschaft zu arbeiten. Mit vielen Erfahrungen im Gepäck kam er dann auf der Agritechnica mit der Firma Krone ins Gespräch und wurde als Servicetechniker für die Exportmärkte angestellt. Seine Aufgabe dort war die Begleitung von Maschinen der BiG-Linien wie Häcksler, SF-Mähaufbereiter sowie der Großpackenpressen in unterschiedlichsten ausländischen Märkten wie Japan, Neuseeland, Australien und einigen europäischen Märkten. Als nächste Station seines Berufslebens folgte dann der Wechsel zu Kubota Australien. Heute lebt er mit seiner Frau und drei Töchtern in Melbourne und arbeitet als Produktmanager für den Krone-Generalimporteur. gemeinschaftlich vermarkten“, so Lars Pasedag. Gefüttert wird dabei hauptsächlich Grassilage. In Australien werden aber nur ein bis maximal zwei Grasschnitte geerntet. Der erste Schnitt erfolgt recht spät, um möglichst viel Masse zu ernten und wird dann zu Rundballen gepresst und gewickelt. Das ist für die meisten Milchviehbetriebe das Verfahren der Wahl. Nur die ganz großen Betriebe setzen auf die Häckselsilage. Der zweite Schnitt wird, wenn er sich denn lohnt, zu Heu gepresst. Ladewagen- oder Häckselsilage in Fahrsilos spielen in der Grassilageernte in Australien keine große Rolle. „Pro Jahr werden hier etwa zehn selbstfahrende Häcksler und 20 Ladewagen verkauft“, untermauert Lars Pasedag diese Aussage mit Zahlen und meint weiter: „Hingegen ist der Rundballenpressenmarkt mit 450 bis 700 Maschinen, davon ca. 30 Press- Wickel-Kombinationen, deutlich größer.“ Was die Ansprüche der Landwirte und Lohnunternehmer an die Landtechnik betrifft, so nähern sich diese immer mehr denen ihrer europäischen Kollegen an, ist er überzeugt und sagt abschließend: „Was den Ackerbau betrifft, sieht es zwar etwas differenzierter aus. Wenn die Zugmaschinen noch vergleichbar sind, wobei hier natürlich ausschließlich die hohen PS-Klassen zum Einsatz kommen, so sind die Bodenbearbeitungsgeräte aufgrund der No-Tillage-Strategie schon deutlich anders und entsprechen eher der Technik, die in den USA eingesetzt wird. Gerade die Milchviehbetriebe setzen hingegen auf Technik, die auch in Europa eingesetzt wird. Das kommt uns als Unternehmen Krone mit unserem umfassenden Produktportfolio zugute.“ « 35