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XtraBlatt Ausgabe 01-2021

INTERNATIONAL Aufgrund

INTERNATIONAL Aufgrund der zum Teil extremen Wasserknappheit setzt sich in Australien im Getreideanbau das „No till“-Verfahren – säen ohne Bodenbearbeitung – immer mehr durch. Zur Produktion von Heu wird das Getreide mit Scheibenmähern geschnitten und im Schwad abgelegt – hier eine Kombination eines Farmers. Milchviehhaltung immer weiter abnimmt, je weiter man sich von der Küste entfernt. In diesen Gebieten sind wir mit unserem Vertrieb aktiv. Wenn man noch weiter ins Inland geht, wird es immer trockener. Dort findet sich dann fast ausschließlich extensive Weidehaltung“, erklärt Lars Pasedag. Die Spanne der Milchviehbetriebe ist auch in Australien sehr groß. Im Durchschnitt melken die Betriebe ca. 650 Kühe mit einer Durchschnittsleistung von ca. 6.200 l. Die Kunden, allem voran die Lohnunternehmer, die während der Saison auch einmal 1.000 km von ihrem Betriebsstandort entfernt arbeiten, seien große Entfernungen gewohnt und hätten sich darauf eingestellt. Sie würden sich entsprechend vorbereiten, wenn sie in die Saison starten. Ersatz- und Verschleißteile werden vorher beschafft und entsprechend in einem Support-Fahrzeug mitgeführt. „Unsere Kunden sind sehr pfiffig und verstehen es, ihren Fuhrpark selbst am Laufen zu halten“, meint er und ergänzt: „Wir denken aber auch, dass die Digitalisierung und die Telemetrie uns zukünftig noch näher zu unseren Kunden bringen wird. Sie sind sehr an diesen technischen Lösungen 32

Der Markt für selbstfahrende Häcksler ist in Australien sehr überschaubar. Pro Jahr werden gerade einmal zehn Maschinen verkauft. interessiert, denn sie können unter Umständen eine deutliche Zeitersparnis bringen, wenn ein elektronisches Bauteil einer Maschine streikt und sich der Kundendienst aus der Ferne digital zuschalten kann.“ TECHNIK AM LIMIT Der australische Landmaschinenmarkt sei aus seiner Sicht als Produktmanager sehr spannend: „Hier wird die Technik stark gefordert. Die Temperaturen sind extrem, die Staubbelastung zum Teil sehr hoch, die Böden teilweise steinhart. Mal ist es zu nass, häufiger aber viel zu trocken. Wir haben hier Verschleißerscheinungen an den Maschinen, die man in den gemäßigten Breiten Mitteleuropas nicht sehen würde. Entsprechend ist Australien auch ein sehr interessantes Land für die Landtechnikentwickler. Maschinen, die hier durchhalten, werden auch in den anderen Regionen der „WIR DENKEN, DASS DIE DIGITA- LISIERUNG UND DIE TELEMETRIE UNS ZUKÜNFTIG NOCH NÄHER ZU UNSEREN KUNDEN BRINGEN WIRD.“ LARS PASEDAG, KRONE-PRODUKTMANA- GER KUBOTA AUSTRALIEN Welt nicht so schnell verschleißen.“ Ein Beispiel dazu: Wenn eine Großpackenpresse in Deutschland mit 6.000 bis 7.000 Ballen pro Jahr schon einigermaßen gut ausgelastet ist, dann spricht man in Australien bei 15.000 bis 20.000 Ballen von einer normalen Auslastung. In der Spitze geht es aber auch in Bereiche von bis zu 40.000 Ballen pro Jahr und Maschine. „Es handelt sich dabei um die HDP-Ballen mit Gewichten von 700 bis 850 kg“, ergänzt Lars Pasedag. Australien ist ein großer Exporteur für sogenanntes „oaten hay“ – auf Deutsch: Haferheu. Dafür wird Hafer in der Milchreife mit dem Scheibenmäher in Schwade gelegt. Nachdem das Heu bis zu einem gewünschten Grad abgetrocknet ist, wird es zu Großpacken gepresst, anschließend zur weiteren Verarbeitung abtransportiert. Die Ballen werden aufgelöst und dann noch einmal mit einer Industriepresse verdichtet, bevor das Futter in Überseecontainer verladen wird. „Das australische Haferheu ist vor allem auf den asiatischen 33