Aufrufe
vor 2 Jahren

XtraBlatt Ausgabe 01-2021

WISSEN SERIE:

WISSEN SERIE: QUALITÄTSFUTTER ERNTEN – TEIL 3 SAUBER BERGEN Fehler, die bei der Silageernte gemacht werden, wirken sich direkt auf das Gesamtergebnis eines Betriebes aus. Entsprechend sind die Betriebe, welche die gesamte Erntekette vom Mähen bis zur Bergung im Blick haben, klar im Vorteil. 24

Durch die sechs Vorpresswalzen des Krone BiG X Selbstfahrhäckslers wird das Gras stark komprimiert, sodass die Matte von den Messern an der Gegenschneide sauber geschnitten werden kann. In unserer Serie berichten wir in drei Teilen darüber, auf welche Punkte der Praktiker bei der Ernte sowie bei den Maschineneinstellungen achten kann, um „einen guten Schnitt zu machen“. Teil 1 bezog sich auf das Mähen, Teil 2 auf das Wenden und Schwaden. Im dritten Teil der Serie beschäftigen wir uns mit der Futterbergung durch den Häcksler und den Ladewagen. Unterstützt wurden wir dabei von Daniel Büter, der als Produktspezialist für Häcksler im Hause Krone einer der Fachmänner ist, wenn es um die Ernte von Häckselsilage geht, und von Benedikt Lambrecht-Speller, der sich als Produktspezialist bestens mit der Ladewagentechnik auskennt. RICHTIG AUFSAMMELN Eine saubere Futterbergung beginnt bei der Pick-up – und das unabhängig davon, ob das Erntegut gehäckselt, gepresst oder mit dem Ladewagen aufgenommen werden soll. „Grundsätzlich sollte man vor der Abfahrt zum Feld die Pick-up einmal durchsehen“, erklärt Daniel Büter und fügt hinzu: „Dabei sollte darauf geachtet werden, dass sämtliche Zinken, die in W-förmigen Reihen angeordnet sind, vollständig und nicht verschlissen sind. Die optimale Rech- und Aufnahmequalität erreiche ich nur, wenn alle Zinken in Ordnung sind.“ Alle Antriebe sollten nach Schmierplan durchgesehen und der entsprechende Service durchgeführt worden sein. „Nicht zu vergessen: Der Reifendruck der Pick-up-Räder ist zu kontrollieren. In der Praxis wird häufig mit falschem Druck gefahren. Das führt dazu, dass die Höhenführung der Pick-up im Feld gegebenenfalls nicht ideal ist, bzw. dass sie bei zu hohem Reifeninnendruck unruhig über das Feld läuft und zum Springen neigt“, ergänzt Benedikt Lambrecht-Speller. Die Pick-up-Höhe hat einen direkten Einfluss auf die Qualität des Futters, deshalb muss diese penibel eingestellt werden und die Einstellung „ZIEL IST ES IMMER, DIE FUTTERVER- SCHMUTZUNG SO WEIT WIE MÖGLICH ZU REDUZIEREN." DANIEL BÜTER, HÄCKSLERSPEZIALIST im Feld kontrolliert werden. In der Regel sollten die Zinken 1–2 cm unter der Stoppelhöhe eingestellt werden. „Auf einer ebenen Betonfläche kann man die Pick-up-Höhe durch die Verstellung der Tasträder rechts und links sowie die Tastrolle in der Mitte unter der Pick-up entsprechend voreinstellen. Bei einer Schnitthöhe von 8 cm wird der tiefste Punkt der Zinken auf eine Höhe von 7 cm zum Boden eingestellt. Auf der Fläche sollte der Fahrer nach den ersten Metern einmal absteigen und genau schauen, ob er noch nachjustieren muss. Es gilt auch hier, wie beim Wenden und Schwaden: lieber ein paar Halme liegen lassen, als das Futter zu verschmutzen, wenn die Zinken in den Boden eingreifen. Ziel ist es immer, die Futterverschmutzung so weit wie möglich zu reduzieren“, erklärt Häckslerspezialist Daniel Büter. ANPASSUNG DER PICK-UP Ein weiterer wichtiger Punkt, der durchaus auch einen Einfluss auf das Futter hat, ist der Auflagedruck der Pick-up. Die Entlastung der Pick-up erfolgt bei der Krone Profi-Ladewagenbaureihe ZX hydraulisch und kann aus der Kabine von 0–100 % eingestellt werden. Bei den anderen Ladewagen-Baureihen lässt sich die Entlastung über die Vorspannung der Federn einstellen, in denen die Pick-up aufgehängt ist. Beim Häcksler hingegen erfolgt sie immer hydraulisch. „Der Auflagedruck ist so zu wählen, dass die Pick-up dem Boden bei Unebenheiten nach oben und unten folgen kann. Liegt sie zu stark auf, kann dies z. B. auf weichen Böden zu vermehrter Futterverschmutzung führen. Ist die Pick-up hingegen zu stark entlastet, kann es sein, dass sie bei schnellerer Fahrt und stärkeren Bodenunebenheiten zu fliegen beginnt. In der Folge kann Futter liegen bleiben. Beim Häcksler lässt sich der Auflagedruck mit bis zu 50 % des Eigengewichtes der Pick-up einstellen. Aber hier gilt: Weniger ist mehr“, so Daniel Büter. 25