TITELTHEMA Rörum 1 2 3 noch Getreideschrot, Zuckerrübenschnitzel, Mineralfutter und Protein. Im Stall und zur Füllstation fährt der Mischer elektrisch. Die Komponenten für die einzelnen Rationen sind im Computer hinterlegt und werden nach und nach eingeladen. Insgesamt füttert der Betrieb drei Rationen für die unterschiedlichen Leistungsgruppen der Milchviehherde. Für die Färsen fährt der Mischer noch eine Extratour. Zum Mischen fährt der Futterwagen extra an eine Mischstation. Hier steht ein starker stationärer Elektromotor. Der Mischer dockt an und das Futter wird exakt für die vom Rechner vorgegebene Zeit gemischt. Ein Vermusen durch zu langes Mischen gibt es nicht. Nach dem Mischen geht es über die Schienen an der Decke auf den schmalen Futtertisch. Der Mischer kann zu beiden Seiten austragen, über Kontakte weiß er genau, welche Mischung wo gefüttert werden muss. Was er nicht kann, ist sehen, deshalb gibt es auf jeder Seite einen Notstopp, falls sich doch mal jemand auf dem Futtertisch befindet. Rund 30 Minuten benötigt der Mischer zum Füttern einer Gruppe, insgesamt 1,5 h für den Stall. Und alles funktioniert mehrmals am Tag wie von Geisterhand. Nicht von Geisterhand klappt das Befüllen der Mischstation: Gras- und Maissilage müssen nach wie vor aus dem Fahrsilo geholt und in die Vorratsbehälter gebracht werden. Der große Vorteil der automatischen Fütterung: Es wird weniger Stallfläche benötigt, die Tiere bekommen häufiger frisch gemischtes Futter, und der Stall kann im Winter geschlossen bleiben. Bei kalten Wintern und viel Schnee ist das durchaus ein positiver Nebeneffekt in Schweden! In den Sommermonaten kann sich der Fütterungsroboter etwas schonen. Für vier Monate sollen die Kühe für 6 h draußen sein und sich frei bewegen können. Deshalb befinden sich rund um den Stall einige Weiden, die ausreichend Auslauf gewährleisten. EIGENER BiG X Das Futter erzeugt der Betrieb weitgehend selbst. Die Qualität des Futters ist dem Betriebsleiter sehr wichtig. Deshalb hat er sich einen eigenen Häcksler gekauft, einen Krone BiG X. „Seit mein Sohn das Futter häckselt, haben wir die Silage, die wir benötigen, um die Tiere optimal zu füttern. Früher mit dem Lohnunternehmer stimmte die Qualität aus unserer Sicht nie so richtig.“ Besonders die Termintreue sei ein Problem gewesen, fügt er hinzu. Jetzt kann der Betrieb seine Silage nach eigener Darstellung mit einem Trockensubstanzgehalt von 28 bis 32 % einfahren. Rund 200 Stunden bekommt der BiG X 500, Baujahr 2010, jedes Jahr auf die Uhr. Sicher zu wenig für eine wirtschaftliche Auslastung des Häckslers, aber die Futterqualität ist es dem Landwirt 4 1 Die Johnsson-Kühe werden im Mittel 2,8-mal pro Tag gemolken. Der Herdendurchschnitt liegt bei 10.000 l/Tier. 2 Den Stall hat der Landwirt 1998 neu gebaut und von Beginn an automatisiert. 3 Rörum liegt im südlichen Schweden, auf gleicher Höhe wie Malmö. 4 Anders Johnsson legt sehr großen Wert auf bestmögliche Grundfutterqualität. LANDWIRTSCHAFT IN SCHWEDEN Quelle: Jordbruksstatistik Sammanställning 2018 Fläche Landwirtschaftliche Nutzfläche Ackerfläche Grünland Wald Betriebe wert. Gekauft hat Anders Johnsson den Häcksler übrigens bei einem Landmaschinenhändler in Niedersachsen. Damals hatte die Maschine rund 1.000 h auf dem Buckel. „In normalen Jahren können wir drei Schnitte Grassilage machen,“ betont er. Für die Kühe kommt das Gras in Fahrsilos. Für die Kälber gibt es extra Grassilage aus Rundballen. Gemäht wird mit einer Schmetterlingskombination Easy Cut 870 CV von Krone. Der Betrieb ist für seine rund 300 ha bewirtschafteter Fläche insgesamt gut mechanisiert. So stehen sechs Traktoren bis 350 PS bereit. Ein großes Güllefass gehört zum Hof, genauso wie ein eigener Miststreuer. Neben 3.032.000 ha 2.580.000 ha 452.000 ha 3.326.000 ha Anzahl der Betriebe 63.000 Davon Vollerwerbsbetriebe 15.500 Durchschnittliche Betriebsgröße Viehhaltung 41 ha Anzahl der rinderhaltenden Betriebe 16.300 Anzahl der Milchviehbetriebe 3.600 Anzahl Milchkühe Durchschnittliche Herdengröße 322.010 Kühe 89 Kühe dem BiG X 500 zum Häckseln stehen in der Maschinenhalle noch ein Mähdrescher und eine Rundballenpresse. Anzahl der Schweinehalter Anzahl der Sauenhalter Durchschnittliche Bestandsgröße Anzahl der Mastbetriebe Anzahl Mastschweine über 20 kg Durchschnittliche Bestandsgröße Erträge Durchschnittsertrag Winterweizen Durchschnittsertrag Winterraps Durchschnittsertrag Speisekartoffeln Durchschnittsertrag Zuckerrüben Landtechnik Anzahl verkaufter Neu-Traktoren Ø Leistung der Neutraktoren Die wichtigste Kultur und Futtergrundlage für die Kühe ist mit rund 120 ha das Grünland, dann wachsen noch rund 30 ha Winterweizen und gut 25 ha Sommergerste auf den Feldern. Um dem Häcksler noch etwas Auslastung zu geben und mehr Energie in die Ration zu bekommen, baut der Betrieb noch auf 54 ha Silomais an. Die Maissilage wird rund 20 mm kurz gehäckselt, allerdings in Abhängigkeit von dem Trockensubstanzgehalt des Erntegutes. Wichtig ist dem Landwirt eine gut verdichtete Silage, die auch im Sommer stabil ist und sich nicht nacherwärmt. 1.300 Betriebe 800 Betriebe 165 Tiere 1.100 Betriebe 836.002 Tiere 825 Plätze 73,6 dt 34,3 dt 308,4 dt 632 dt 2.800 St. 147 PS Fazit: Alles für die Milch und das digital! So könnte das Motto der Farm Aspekulle in Südschweden sein. Im Stall wird die Herde nicht nur vom Computer überwacht und vom Roboter gemolken. Auch die Fütterung übernimmt ein Computer mit einem Futtermischer, der an Schienen hängend durch den Stall fährt. Nur für die Futtervorräte in den Vorratsboxen hat der Mensch zu sorgen, sonst gibt es eine Fehlermeldung. So bleibt dem Betriebsleiter und seinen Mitarbeitern mehr Zeit für eine gezielte Tierbeobachtung. « 18 19
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