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XtraBlatt 02-2016

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MENSCHEN RUBRIK

MENSCHEN RUBRIK INTERNATIONAL Pro ha werden im Durchschnitt ca. 66 t Frischmasse im Mais gehäckselt. In der Regel haben die Pflanzen dann TM-Gehalte zwischen 32 und 34 %. Abgerechnet wird das Häckseln nach Tonnen. „Das ist gerade in der Maisernte die beste Abrechnungsmethode. Die Kunden verlangen beim Maishäckseln eine Schnittlänge von 16 bis 18 mm.“ Er würde ihnen davon abraten, noch länger zu häckseln: „Die Landwirte füttern hier Luzerneheu in den Rationen. Entsprechend benötigen sie hier weniger zusätzliche Struktur in der Maissilage. Ein längerer Schnitt würde zu einer geringeren Futteraufnahme führen, was sich negativ auf die Milchleistung der Kühe auswirken würde.“ 8-REIHIG HÄCKSELN MIT 750 PS Seine Häcksler leisten zwischen 650 bis 750 PS. Mehr sei nicht nötig, weniger allerdings sollten es auch nicht sein. „Die Motorleistung passt gut zu unseren 8-reihigen Maisgebissen. Zum einen benötigen wir während der Ernte ein gewisses Tempo, damit die Lkw im zweiten Gang neben dem Häcksler herfahren können. Zum anderen wollen wir, dass die Silage optimal durch den Körnerprozessor aufbereitet wird. Das heißt, die geschnittenen Stängel müssen aufgesplissen werden und sämtliche 1 Körner zerrieben sein“, so Wiebren Jonkman und weiter: „Die Häcksler sind mit 28-Messer-Trommeln ausgerüstet. Diese Trommeln gefallen mir am besten, denn es liegt immer ein Messer an der Gegenschneide an. Kapitale Trommelschäden sind somit nicht zu erwarten.“ Kombiniert wird die Trommel mit einem Aufbereiter, der über zwei Rollen mit 123 und 105 Zähnen verfügt, die in einem Drehzahlversatz von 30 % arbeiten. Der Rollenabstand wird auf maximal einen Millimeter eingestellt. „Diese Kombination hat sich für unsere Einsatzzwecke als optimal erwiesen. Im gesamten Gutstrom kommen bei uns ausschließlich Heavy Duty bzw. verchromte Verschleißteile und Komponenten zum Einsatz. Dadurch, dass in Kalifornien kein Regen im Sommer fällt, verstauben die Pflanzen sehr stark. Der Staub führt zu einem extremen Verschleiß in der Maschine.“ Abgefahren wird die Silage mit Lkw sowie Traktor- Trailer-Gespannen. „Insgesamt nutzen wir elf Lkw. Hinzu kommen die Traktorgespanne. In der Silageernte setzen wir in der Regel zwei komplette Ernteketten ein. Die Traktoren fahren dann bei der Ernte der arrondierten Flächen mit. Ab fünf km bevorzugen wir dann zunehmend Lkw in der Erntekette “, erklärt Wiebren Jonkman. Warum setzt er nicht, wie die meisten seiner Kollegen, ausschließlich auf Lkw? „Wir haben die Traktoren im Betrieb, da wir Gülle ausbringen. Ich möchte die Traktoren möglichst effizient nutzen, um die Betriebskosten zu senken.“ Den Dieselverbrauch des Traktors schätzt er ähnlich hoch wie den des Lkw ein, denn das Schleppergespann kann deutlich mehr transportieren bei einer Fahrt. „Unsere 30

2 3 Anhänger haben ein Volumen von 60 m 3 . Die kleinen Lkw können die Hälfte laden, unsere Trailer-Lkw 50 m 3 “, so Wiebren Jonkman. 60 T AUF DEM SILO Auf dem Silo werden vier Traktoren, ein Standard und drei Knicklenker, mit 335 bis 500 PS eingesetzt. In der Regel laufen zwei Traktoren auf dem Silo. Die Silos werden als „Rollover“-Haufen angelegt. Das bedeutet, dass die Walzschlepper in alle Richtungen komplett über das Silo hinwegfahren. In der Fronthydraulik werden Maisschiebeschilder montiert und die Traktoren zwillingsbereift. Die Reifen sind mit Wasser gefüllt. Die Knicklenker kommen mit zusätzlicher Ballastierung auf ein Einsatzgewicht von ca. 30 t. Die meisten Lohnunternehmer in Kalifornien haben sich auf eine Dienstleistung, wie zum Beispiel die Silageernte mit Häckslern, spezialisiert. LU Wiebren Jonkman hat eine andere Betriebsphilosophie: „Der Kunde muss in diesem Fall für jede Dienstleistung einen anderen Lohnunternehmer ansprechen. Wir hingegen bieten alles aus einer Hand. Wir bauen Vertrauen auf und binden die Kunden langfristig an uns. Das ist unser Erfolgsrezept.“ Hier kommt auch seine Frau Luciana ins Spiel, die als unabhängige Fütterungsberaterin tätig ist. „Somit können wir unseren Kunden ein Komplettpaket anbieten – von der Aussaat bis zur Ernte – und falls gewünscht inklusive Fütterungsberatung“, fasst Wiebren Jonkman das Portfolio seines Unternehmens zusammen. 1 Ohne Bewässerung wächst im Central Valley nichts. Die Maisflächen werden während der Wachstumsphase geflutet. 14 Tage vor der Ernte wird die Bewässerung beendet. Der Boden trocknet aus und kann dann mit Lkw befahren werden. 2 Auf dem Silo wird mit zwei Traktoren gewalzt. Der Case Knicklenker bringt ca. 30 t auf die Waage. 3 Im Juli dieses Jahres haben Luciana und Wiebren Jonkman einen benachbarten Milchviehbetrieb mit 900 Kühen plus Aufzucht übernommen. Die Milch der Jersey Kühe geht ausschließlich in die Käseproduktion. 4 Im Durchschnitt erntet Wiebren Jonkman 66 t Frischmasse Maissilage pro ha. Die Kunden legen Wert darauf, dass jedes Korn mindestens viergeteilt ist. 4 31