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XtraBlatt 02-2015

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MENSCHEN INTERNATIONAL 1

MENSCHEN INTERNATIONAL 1 1 Trotzdem war es ihm wichtig, die eigenen Flächen weiter zu bewirtschaften und doch den Bezug zur Milchviehhaltung zu halten. Die Lösung: Pensionshaltung sogenannter „Kalbinnen“ – in der norddeutschen Formulierung Färsen. Von Mitte September bis Anfang Mai stallt er für zwei andere Landwirte Tiere ein und füttert sie mit eigenem Heu – sozusagen Kost und Logis gegen entsprechendes Entgelt. Pro Jahr presst Hermann Huber auf seinen Wiesen rund 200 Rundballen, von denen er etwa 1/3 verkauft. Zusätzlich stehen ihm als Futter zwischen 700 und 1.000 m 3 loses Heu zur Verfügung, das mit dem Ladewagen gesammelt und in der Scheune bei Bedarf nachgetrocknet wird. ÜBERWIEGEND HEU Zur Nachtrocknung nutzt der Landwirt eine Umluftanlage mit Luftentfeuchtertechnik und Dachabsaugung. Das Heu liegt auf Holzrosten, und die Anlage drückt bis zu 18 m 3 /sec durch den Stapel. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, wie er betont, obwohl die Technik mit rund 40.000 Euro Anschaffungskosten und ungefähr 1.500 Euro jährlichen Betriebskosten nicht gerade ein Schnäppchen ist. „Aber die Futterqualität ist unübertroffen. Futteruntersuchungen haben gezeigt, dass wir so sogar beim 3.Schnitt noch 7,2 MJ/NEL erreichen. Die Tageszunahme unserer Gasttiere ist dadurch weit überdurchschnittlich“, so der Landwirt vom Achrainhof. Mit der Heuproduktion steht er nicht allein. Von den rund 1.300 Ballen pro Jahr, die er als Lohnunternehmer für andere Landwirte presst, sind über 65 % Heu, der Rest Silage. Pro Heu wirke dabei die Tatsache, dass in Österreich die sogenannte Heumilch gefördert werde. Verzichten Landwirte komplett auf Silage, erhalten sie 150 m/ha als Prämie. Zusätzlich zahlen die Molkereien pro Liter konventionell erzeugter Milch 6 ct/l und 18 ct/l bei Biomilch, wie Hermann Huber hinzufügt. 34

2 In den tieferen Lagen der Bezirke Kitzbühel und Pinzgau sind durchaus auch Feldhäcksler im Einsatz, wie David Krepper erklärt. Er ist Verkaufsberater der Hohenwarter Landtechnik für den Bezirk Kitzbühel und somit für Hermann Huber der Ansprechpartner unter anderem in Sachen Krone-Technik. Aber das Gros der Landwirte setzt nach seinen Worten auf die klassische Heuproduktion. Diese Techniksparte, in der er die Marke Krone als A-Händler vertritt, erwies sich 2015 1 Trotz des Regens entspannte Gesichter (v.l.n.r.): Hermann Huber, seine Tochter Iris, Praktikant Martin Friesinger und Mitarbeiter Andreas Möckler. 2 Hermann Huber und David Krepper (li., Verkaufsberater Hohenwarter Landtechnik) diskutieren über den Kauf einer neuen Presse. 3 Hangneigungen von bis zu 35 Grad machen die Futterernte zu einer Herausforderung. als vergleichsweise stabiles Standbein für den Händler aus Lofer, brach doch der Tiroler Traktorenmarkt in diesem Jahr um ein Drittel ein. DURCH LEISTUNG ÜBERZEUGEN Auch Hermann Huber denkt darüber nach, 2016 wieder in Futtererntetechnik zu investieren. Hier arbeitet er mittlerweile ausschließlich mit Krone-Maschinen, da 3 er die Hangtauglichkeit, die robuste Bauweise und die Zuverlässigkeit schätzt – nicht zu vergessen die gute Unterstützung durch seinen Händler. Derzeit nutzt der Achrainer Landwirt die Mähaufbereiter CV280 und CV320, einen Kreiselheuer 792/8, einen Doppelschwader 800/26 sowie die Rundballenpresse Round Pack 1250 Multi Cut. Letztere ist bei ihm seit 2009 im Einsatz und hat inzwischen rund 16.000 Ballen gepresst. „Das mag für Landwirte im Flachland wenig klingen, ist aber in der Almwirtschaft durchaus eine Hausnummer“, ist er überzeugt. Welches Modell er als nächstes kaufen wird, steht für ihn noch nicht fest. Sicher ist aber: Die Presse muss kompakt sein, schließlich kommt sie auf Flächen mit bis zu 35 % Hangneigung zum Einsatz. Sehr wichtig ist ihm darüber hinaus ISOBUStaugliche Steuerungstechnik. Sie ermöglicht ihm nicht nur eine komfortable Bedienung der Maschine, sondern stellt auch ein Stück Fahrsicherheit in schwierigem Gelände dar, wie er findet. „Eine professionelle Dienstleistung ist mehr als nur Treckerfahren. Sie setzt umfassende Kenntnis der Technik, des Futters und der Flächen sowie viel Fingerspitzengefühl voraus. Wer nur den Tempomat einstellt, bekommt keine optimalen Ballenqualitäten. Wenn das gelingt, hat ein Lohnunternehmer gute Chancen.“ Offensichtlich ist Hermann Huber diesbezüglich auf einem guten Weg, denn sein Lohnunternehmen ist mittlerweile sein Hauptstandbein. Und die ersten Kunden vertrauen ihm in der Futterwerbung die gesamte Arbeitskette an, sozusagen von der Interpretation des Wetterberichts bis zum Aufstapeln der fertigen Ballen in der Scheune. Und zu stapeln gab es 2015 mehr als sonst, wie er abschließend feststellt: „Normalerweise erreichen wir hier auf 800 m ü.N.N. pro Hektar und Jahr mit zwei bis drei Schnitten insgesamt zwischen 45 und 52 Ballen. Aber dieses Jahr waren es bis zu 60 Stück/ha. Das passt!“ 35