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XtraBlatt 01-2015

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MENSCHEN TITELTHEMA Vor

MENSCHEN TITELTHEMA Vor zwei Jahren investierte Marcus Meyer außerdem in eine Press-Wickel-Kombination Comprima CV150 XC, ebenfalls von Krone. Er erklärt: „Maschinen von Krone setzen wir schon lange im Betrieb ein. Die nächste Werkstatt ist keine 10 km von uns entfernt und dort stimmt der Service. Für die Press-Wickel-Kombination habe ich mich aufgrund der verbesserten Futterqualität entschieden.“ Und Christine Meyer ergänzt: „Die Futterqualität ist besser, denn im schlimmsten Fall ist mal ein Ballen schlecht, aber nicht das gesamte Silo. Außerdem sind wir flexibler, was die Lagerung der Ballen angeht.“ Etwa 900 Silageballen presst Marcus Meyer – mit einem Durchmesser von 1 m bis zu 1,30 m im Jahr. Es fallen etwa 400 Strohballen mit einem Durchmesser von 1,50 m an. Heuballen machen mit 20-40 Ballen nur einen kleinen Teil aus. Die Ballen können auf der begrenzten Fläche des Hofes besser gelagert werden und die zwei Fahrsilos stehen für den Mais zur Verfügung. 1 RICHTIGEN ZEIT- PUNKT NUTZEN Etwa vier Schnitte sind in der Region möglich. Die Bedingungen für die Futterbergung sind nicht immer einfach. Angrenzend an die Lüneburger Heide und viele Naturschutzgebiete sind die Böden sandig oder moorig und erreichen kaum mehr als 18 bis 20 Bodenpunkte. „Den richtigen Zeitpunkt zu nutzen, ist für uns entscheidend – oft ist es entweder zu trocken oder zu nass. Wenn die Bedingungen stimmen, müssen wir zügig arbeiten können. Unsere Presse läuft im dritten Jahr und ich möchte erstmals auf Silierhilfsmittel verzichten“, so Marcus Meyer. Bessere Futterqualität bringt Ackergras, das auf Sandböden gewachsen ist und Landwirt Meyer verwendet dieses Futter für seine Milchkühe. Silage mit etwas schlechterer Qualität, wie sie schnell auf den moorigen Flächen entsteht, setzt er für die Rinderaufzucht ein. Jeden Herbst lässt er eine Futteruntersuchung durchführen, um prüfen zu lassen, ob das Futter aufgewertet werden muss. Der Melkroboter sammelt zahlreiche Daten über die Milchleistung jeden Tieres und erkennt den Fett- und Eiweißgehalt der Milch. Beginnende Krankheiten, wie etwa eine Euterentzündung, registriert das System frühzeitig. „Uns nimmt der Roboter viel Arbeit ab“, so Marcus Meyer: „Nicht nur, dass wir jederzeit bestens über die Milchleistung unserer Kühe Bescheid wissen, auch an der Optimierung der Milchleistung können wir arbeiten.“ Die Reserve bezüglich der Milchleistung liegt laut Auswertung des Melkroboters noch bei bis zu 25 %. Die Milchleistung der Tiere liegt bei bis zu 33 l pro Kuh und Tag. Insgesamt liefert der Betrieb jährlich etwa 500.000 l Milch an die DMK-Molkerei in Zeven. Alle zwei Tage wird die Milch abgeholt. Dem Ende der Milchquote sieht Marcus Meyer ruhig entgegen: „Auf meinem Betrieb halten wir nur ganz wenige 10.000-l- Kühe. Das ist aufgrund des Standortes auch schwierig. Nach dem Wegfall der Milchquote schätze ich aber, dass sich die Preise einpendeln werden. Derzeit bekommen wir 29 Cent pro Liter Milch und bewegen uns damit schon am unteren Limit. Doch wir werden versuchen durch Steigerung der Futterqualität eine Erhöhung der Milchleistung zu erzielen. Besseres Futter für mehr Milchleistung zu produzieren ist langfristig unser Ziel.“ Die Vergrößerung des Stalles kommt für Landwirt Meyer dagegen nicht in Frage. Der Stall ist mit 75 Tieren an der Kapazitätsgrenze und einen Ausbau strebt der Landwirt nicht an: „Wir können unsere Tiere mit den eigenen und gepachteten Flächen gut versorgen und planen keine Vergrößerung. Dann wäre die Arbeit für mich nicht mehr zu schaffen. Woran wir jedoch arbeiten wollen, ist die Verbesserung des Kuhkomforts z.B. durch gute Licht- und Luftverhältnisse oder größere Liegeboxen.“ 12

2 ERLEICHTERUNG DANK TECHNIK Bei der täglichen Fütterung der Tiere kommt ein Mischwagen von Strautmann zum Einsatz. Eine Ration für die melkenden Kühe besteht je zur Hälfte aus Gras- und Maissilage mit Zugaben von Soja, Raps und Mineralfutter. Die Silage setzt sich meist aus Gras des 1. und 2. Schnittes zusammen. Einmal täglich füttert Marcus Meyer die Tiere mit dem Mischwagen und ist froh über die Arbeitserleichterung: „Ohne den Mischwagen und den Melkroboter könnte ich unsere 75 ha Land allein kaum bewirtschaften. Wir bauen auf 15 ha Ackergras an, welches ich komplett selbst bewirtschafte. Auf 20 ha wächst Futtermais und auf weiteren 30 ha Getreide. Den Drusch übernimmt jedoch ein Lohnunternehmer.“ 3 Mit der Press-Wickel-Kombination ist der Landwirt auch außerhalb seines Betriebes tätig. Er presst für Landwirte im Umkreis bis zu etwa 10 km. Dabei konnte Marcus Meyer einen positiven Nebeneffekt feststellen. „Ich komme auch mal vom Hof weg! Um meine Flächen zu bewirtschaften, muss ich nicht weit fahren. Durch das Pressen lerne ich die Arbeit auf anderen Betrieben besser kennen und kann Kontakte pflegen. Ich könnte mir vorstellen, diese Dienstleistung etwas auszubauen. Aber nur, solange die eigene Arbeit auf dem Hof nicht darunter leidet“, erklärt Marcus Meyer abschließend. 1 Die Futterqualität steht für Marcus Meyer im Vordergrund. 2 Ackergras baut Landwirt Meyer auf 15 ha an und übernimmt die Futterbergung komplett selbst. 3 Der neue Schwader Swadro 1000 und der Wender KWT 11.22-10 warten auf den ersten Einsatz in diesem Jahr. 4 Christine und Marcus Meyer bewohnen das renovierte Bauernhaus mit ihrer Tochter sowie den Eltern von Marcus Meyer. 4 13