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XtraBlatt 01-2014

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MENSCHEN INTERNATIONAL

MENSCHEN INTERNATIONAL Der 2. Schnitt ist qualitativ schlechter als der erste, denn er beeinhaltet faserreiche Pflanzen. Arbeiten, wo andere Urlaub machen – Kanton Graubünden. Ein Futterzukauf lohnt sich für Marco Schnider nicht. Zwar baut er auf einer kleinen Fläche Mais an, doch dieser kommt unter den klimatischen Bedingungen oft nur bis zur Milchreife. „Die Aussaat ist in der Regel frühestens in der 1. Maiwoche möglich, und ab September droht der erste Schnee. Für eine halbwegs vernünftige Abreife des Mais sind deshalb zwei oder drei Frosttage im Herbst schon sinnvoll“, erzählt er. Ist es dennoch nötig, kauft er Futter zu, denn die Versorgung seiner Tiere ist ihm sehr wichtig. ORDENTLICHER FLEISCHPREIS 90 % seiner Tiere sind Angus-Rinder, zum Teil mit Einkreuzungen anderer Rassen. Die Kälber, die keine Nachzuchten sind, werden mit 5,5 oder 10 Monaten geschlachtet. Im Schnitt behält er vier Kälber für die Nachtzucht, den Rest verkauft er. Die Ausschlachtung beträgt etwa 56 %. Für das Kilogramm erhält er 10 Franken und für Natura-Veel 15 Franken, etwas mehr als für normale Rinder mit 8 – 8,50 Franken/kg. Für deutsche Ohren klingt das nach einem ordentlichen Preis, aber man muss wissen, dass Lebensmittel in der Schweiz eine deutlich höhere Wertschätzung erfahren und somit auch einen höheren Preis als z.B. in Deutschland haben. Das Fleisch vermarktet er über die Vianco AG als „Natura-Veel“ oder „Natura-Beef“. Die Genossenschaft ist ein Zusammenschluss von mehreren Landwirten, die ihr Fleisch an die Einzelhandelskette Coop in der Schweiz verkaufen. Mit dieser Lösung ist der Landwirt sehr zufrieden und vermarktet nur etwa 1-2 Kälber direkt in der Umgebung: „Ich bin zufrieden mit dem Verkauf, denn mein Fleisch ist Biofleisch und die Preise sind seit etwa fünf Jahren stabil. Jedoch sind 25 Mutterkühe und 25 ha sicherlich an der Grenze zur Rentabilität – größer wäre besser.“ Er fügt jedoch hinzu, dass ein 40 ha-Betrieb in der Region „am Anschlag“ ist, was die Arbeitsbelastung angeht. Veränderungen für die Zukunft sind abzusehen, wie Marco Schnider berichtet: „In den nächsten fünf Jahren hört sicherlich ein Drittel der 30 Betriebe hier auf. Wir bekommen dadurch die Chance, unseren Betrieb zu vergrößern.“ 32

Praxis-Tipp zur Maschineneinstellung DER RICHTIGE DREH Der Schwader gilt im Vergleich zu Presse oder Häcksler als technisch „einfache“ Maschine. Trotzdem ist die richtige Einstellung wichtig für ein optimales Arbeitsergebnis. Wenn über Grünfutterertrag und -qualität oder Leistung der maschinellen Erntekette diskutiert wird, stehen meist Schlüsselmaschinen wie Presse oder Häcksler im Mittelpunkt. Der Schwader wird dabei gern vergessen. Es ist ja „nur“ der Schwader, der läuft ja von allein, dazu muss man ja weiter nichts beachten. So jedenfalls die häufig zu hörende Meinung. Aber weit gefehlt! Zu kleine Schwade bremsen die Erntemaschine aus. Und ist das Gerät falsch eingestellt, sind Bröckelverluste und Futterverschmutzung die Folge bzw. es bleibt zu viel Material liegen. Kurzum: falsche Einstellung kostet richtig Geld. Dabei kommt es auf Fingerspitzengefühl an – aber gern auch auf einen dicken Daumen und das nicht nur im übertragenen Sinn. Warum? Als Richtwert kann gelten: Beträgt der Abstand zwischen Zinkenende und Boden mindestens eine Daumenbreite (besser wären zwei), wird das Futter optimal mitgenommen. Eine erste Voreinstellung ist dabei auf festem Boden möglich, etwa auf Beton. Die endgültige 33