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XtraBlatt 01-2014

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MENSCHEN PRAXIS

MENSCHEN PRAXIS SpeedSharp SCHARF IM GRAS Gute Grassilage hängt stark mit der Schnittqualität zusammen. Lohnunternehmer Janssen aus Rhede setzt deshalb zunehmend auf Ladewagen mit automatischer Messerschärfeinrichtung. Wir haben uns bei ihm und Landwirt Ronny Grefelman nach den Erfahrungen erkundigt. 14

Der Bestand bei Grefelmann wurde in den zurückliegenden Jahren auf derzeit 300 Kühe plus Nachzucht aufgestockt. Die Voraussetzungen für eine effiziente Milchproduktion könnten kaum günstiger sein: 300 Kühe, eine Durchschnittsleistung von 9100 l/Kuh, knapp 100 ha eigene, fast voll arrondierte Fläche und ein erst wenige Jahre alter Boxenlaufstall. Zu finden ist der moderne Betrieb in der niederländischen Provinz Groningen, genauer gesagt: in Bellingwolde, nur wenige Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Landwirt Ronny Grefelman (34) und seine Frau Beline haben in den zurückliegenden fünf Jahren erheblich investiert: in Quote, Fläche, Gebäude und neue Fahrsilos. Das Ziel ist klar: den Betrieb fit zu machen für die Zeit nach dem Wegfall der Milchquoten. „Über einen längeren Zeitraum hatten wir sehr gute Milchpreise, oberhalb von 40 Cent/l. Das hat uns finanziell Luft für Investitionen gegeben. Aber seit dem Frühjahr 2014 fallen die Preise kontinuierlich. Und ich glaube, dass die Tendenz längerfristig Richtung 30 Cent geht – oder darunter, wenn wir Pech haben. Niemand kann abschätzen, was ab 2015 passiert. Aber wenn unser Tierbestand so groß ist wie jetzt, ist es in Zeiten niedriger Preise einfacher, wirtschaftlich zu überleben“, ist der junge Landwirt überzeugt. 60 % AUS GRUNDFUTTER Hohe Leistung, bestmögliche Arbeitseffizienz und natürlich letztlich die ökonomische Wirtschaftlichkeit der Produktion sind für ihn deshalb die Vorgaben. Da die eigene Futterfläche für den Tierbestand – inklusive Nachzucht immerhin 550 Kopf Rindvieh – nicht reicht, pachtet Ronny Grefelman jährlich rund 100 ha Ackerflächen für den Anbau von Mais und Ackergras von anderen Landwirten zu. Die kurzfristige Pacht hat nicht nur mit dem schwierigen niederländischen Pachtrecht zu tun, sondern gewährleistet den Verpächtern in der klassischen Ackerbauregion auch einen guten Fruchtfolgewechsel und besseren Humusgehalt. Vorteil für den Pächter: viel Trockenmasse (TM) pro Hektar. Gleiches gilt übrigens auch für das Dauergrünland. Damit dies so bleibt, werden die Flächen alle acht Jahre umgebrochen und neu angesät. Lohn der Mühe sind absolut gleichmäßige, dichte Bestände, bei denen – bildlich gesprochen – kein Halm aus der Reihe tanzt. Der Aufwand lohnt sich angesichts der bis zu 50 % höheren Erträge, ist Ronny Grefelman überzeugt. Geschnitten wird viermal pro Jahr. Wenn die Niederschlagsmenge stimmt, werden es auch mal fünf Schnitte. 2013 gelang dies jedoch aufgrund der Trockenheit und des kalten Frühjahrs nicht. Insgesamt habe er nur rund 10,5 t TM/ha geerntet, das waren etwa 15 % weniger als in normalen Jahren. Überdurchschnittlich hoch fiel mit 40 % der Trockensubstanzgehalt aus, was die Verdichtung im Silo allerdings nicht wirklich einfacher gestaltete. Doch das Ergebnis kann sich sehen lassen, Farbe, Dichte und Duft sind bestens. Kein Wunder, dass die Tiere kräftig zulangen. „Unser Ziel ist es, möglichst 60 % der Milchleistung aus dem Grundfutter zu holen. Das setzt eine Top-Qualität voraus, sowohl bei der Menge als auch bei den Inhaltsstoffen – und natürlich beim Silieren“, erklärt der Landwirt. Genau aus diesem Grund nutzt er die Dienstleistung eines Lohnunternehmers – allerdings nicht aus den Niederlanden. Um die Grasernte und das Silieren kümmert sich vielmehr seit sieben Jahren die deutsche Janssen KG Rhede, nur wenige Kilometer von Bellingwolde entfernt. Nach den Gründen für diese Wahl befragt, antwortet Ronny Grefelman: „Zuverlässigkeit, modernste Technik und die Silagequalität haben mich überzeugt“, und fügt schmunzelnd hinzu: „Die Tarife bei Janssen sind sicher nicht die niedrigsten in der Region, aber sie stehen in einem guten Verhältnis zur Leistung. Außerdem sind die Mitarbeiter motiviert und machen einen wirklich guten Job. Das allein zählt für mich.“ 15