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XtraBlatt 01-2013

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MENSCHEN PRAXIS

MENSCHEN PRAXIS Grünfutterernte im Mittelrheinischen Bergland EINE RUNDE SACHE Der kürzlich neu gebaute Betrieb der Schneider GbR liegt nicht nur vor malerischer Kulisse, sondern offenbart auch ein sehr interessantes Futterkonzept. Wir waren für Sie vor Ort. Die Neubauten beherbergen zurzeit 137 Milchkühe der Rasse Holstein Frisian, in Rot- und Schwarzbunt. Dazu kommt die weibliche Nachzucht. Bullenkälber werden überwiegend als Zuchttiere verkauft. Auf der Grundlage hochwertigen Grundfutters erreicht die Leistungsherde von Thomas Schneider eine Laktationsleistung von über 10.000 l Milch, bei 3,65 % Fett und 3,25 % Eiweiß. Möglich ist diese Leistung nur, wenn das Grundfutter höchsten Qualitätsansprüchen genügt. IN RUNDBALLEN Die Ausgangsbedingungen für die Erzeugung hochwertigen Futters sind in der Region durchaus gegeben. Die Betriebsflächen liegen in Höhen zwischen 180 und 350 m über NN. Die Niederschläge liegen bei 600-650 mm. Trockenheit ist damit selten ein Problem, dazu trägt auch der schwere Boden mit hohen Tonanteilen bei. Von den rund 180 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche sind 87 ha in der Grünlandnutzung. Im Ackerbau dominiert der Silomais mit 31 ha gemeinsam mit 46 ha Winterweizen und 16 ha Sommergerste. Neben Silage wird auch Heu und Stroh in Ballen gepresst. Ein Drittel der Grünlandflächen konnte in diesem Jahr früh geschnitten werden, der Rest des ersten Schnittes konnte aufgrund der Witterung erst recht spät erfolgen. „Auch der zweite Schnitt war eher mager, der dritte scheint jetzt gut 18

Thomas Schneider, der Landwirt und Betriebswirtschaftler ist, ist Milchviehhalter aus Leidenschaft. Schneider die Kaufentscheidung. Allerdings sei seine Rundballensilage in den meisten Fällen eher etwas trockener, da grundsätzlich gewendet werde. Um den Eintrag von Schmutz zu vermeiden und damit einen geringen Anteil an Rohasche im Futter zu erreichen, arbeitet der Milchviehspezialist grundsätzlich ohne Aufbereiter. auszufallen.“ Die Fütterung der Milchkühe erfolgt ganzjährig über Mischwagen und das stündliche Beischieben von Futter per Roboter. QUALITÄT IM BLICK Beim Blick auf das Anfang August fast leere Silo erklärt Thomas Schneider die Fütterungsstrategie: „Der Hauptgrund für die Ausrichtung der Grasernte auf Rundballen war die Qualität. Vorher haben wir jahrelang mit Fahrsilos gearbeitet. Mit den Kosten für die Siloplatten erschienen uns die Ballen kostenneutral bei besserer Qualität. Heute wird nur noch der Mais im Silo eingefahren. Durch die Rundballen haben wir auch bessere Möglichkeiten in der Anpassung der Energiegehalte und anderer Inhaltsstoffe wie Rohfaser oder Eiweiß. Wir verfüttern also üblicherweise den besten Schnitt an die erste, leistungsstarke Gruppe. Der zweite und dritte Schnitt wird der zweiten Milchgruppe zugeteilt. Damit sind wir in der Futterzuteilung nach Leistung flexibel und können der ersten Gruppe wirklich hohe Energiekonzentrationen anbieten.“ Ein weiterer Grund für die Entscheidung für Krone war die Möglichkeit, über ein Auslieferungslager vor der Haustür innerhalb kürzester Zeit Ersatzteile beziehen zu können: „Wenn wir Heu oder Grassilage ernten, darf die Presse nicht stehen. Nach den Erfahrungen aus der letzten Zeit haben wir ein benötigtes Teil innerhalb einer Stunde hier.“ Grundsätzlich muss aber eine Maschine zum Betrieb passen, so Landwirt Schneider. Eine Kaufentscheidung hängt für ihn weiterhin auch vom späteren Wiederverkaufswert ab. Der Blick auf die Änderungen im Milchmarkt nach Wegfall der Quote macht Landwirt Schneider keine Angst: „Der Markt wird sich mittelfristig ausgleichen. Wir sind technisch und wirtschaftlich auf einem hohen und guten Niveau und werden mit zukünftigen Herausforderungen genauso umgehen können wie in der Vergangenheit.“ Ein viel größeres Problem sieht der fortschrittliche Landwirt in der zunehmenden Entfremdung der Bevölkerung von der Landwirtschaft und der Natur im Allgemeinen. Dass der Vater zweier Kinder diesem Trend selbst entgegenwirken will, zeigt der Ab-Hof-Verkauf von Frischmilch bester Qualität. Um lagerfähige, stabile und feste Ballen guter Qualität pressen zu können, hat sich der Landwirt mit betriebswirtschaftlichem Hintergrund vor einiger Zeit für den Kauf einer Comprima Press-Wickelkombi entschieden: „Im Jahr machen wir mittlerweile gut 2.000 Rundballen, davon 1.200 bis 1.400 als Silage, den Rest als Heu und Stroh.“ Ein bedeutender Vorteil der Comprima ist für Thomas Schneider, dass der Durchmesser zwischen 120 und 150 cm einstellbar ist, weil ein Teil der Ballen verkauft wird und die Kundenansprüche unterschiedlich sind. „Außerdem ist das Gerät variabel. Ich wollte keine Bänderpresse, da wir in den Vorjahren immer wieder Probleme mit feuchterem Futter hatten. Mit der Comprima läuft die Ernte bisher einwandfrei“, erklärt Landwirt Die gute Herdenleistung basiert neben der Fütterung und Haltung auch auf der eigenen Nachzucht. 19