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XtraBlatt 01-2013

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MENSCHEN INTERVIEW 1

MENSCHEN INTERVIEW 1 gerung von 150 Einheiten allein in diesem Jahr. Ein klares Votum unserer Lohnunternehmer-Kunden für die hohe Qualität der Presse. XtraBlatt: Krone hat sich entschieden, die Modellpalette der Häcksler zu erweitern. Sie bieten ab der Saison 2014 den kleineren BiG X - und das in einer Zeit sinkender Absatzzahlen für Häcksler in Deutschland. Hat Krone zu lange mit dem Häcksler unter 600 PS gewartet? Bernard Krone: Wie gesagt, wir spüren in Deutschland eine gewisse Marktberuhigung beim Häcksler, insofern kommen wir vielleicht ein Jahr zu spät mit unserer kleinen Häckslergeneration. Aber wir kommen noch rechtzeitig für die Saison 2014 und 2015, in der sicher auch oder gerade kleinere Häcksler einen guten Markt finden werden. Wir sind jedenfalls optimistisch und haben uns das Ziel gesetzt, unsere Häckslereinheiten in den nächsten Jahren zu verdoppeln, schließlich liegt der Weltmarkt bei Häckslern unter 600 PS bei rd. 60 Prozent. Dieses Ziel wird untermauert durch eine starke Investition hier in den Standort Spelle. Wir haben uns für den Bau einer 200 Meter langen, neuen Montagehalle für den BiG X entschieden und setzen damit auch stark auf einen Verkaufserfolg der kleinen BiG X-Modelle. Seit Oktober wird in dieser Montagelinie gefertigt und ab März kommt der neue Prüfstand. Dann wird jeder Häcksler, der seit Oktober produziert wurde, dort auf Herz und Nieren geprüft. NEUE MONTAGELINIE FÜR 600 SELBSTFAHRER XtraBlatt: Ist die Häckslermontage die wichtigste Investition im Krone-Gesamtinvestitionsplan von 30 Millionen Euro? Bernard Krone: Sie ist auf jeden Fall die wichtigste Investition, denn wir schaffen mit der Häckslermontage einen echten Mehrwert, mehr Produktivität und mehr Produktqualität. Die gesamten Produktionsabläufe wurden neu designt. Etwa zehn Millionen Euro investieren wir allein in die neue Montage und den neuen Prüfstand. Wir haben in jüngster Zeit aber auch investiert in ein neues Logistikzentrum und ein neues Schulungszentrum. Hinzu kommt nun noch das in Bau befindliche Entwicklungszentrum mit angeschlossenem Prototypbau. XtraBlatt: Über welches Produktionsvolumen sprechen Sie bei der neuen Häckslermontage? Bernard Krone: Wir können als Ziellinie 600 Häcksler pro Jahr produzieren, das ist gut eine Verdopplung, die wir in den nächsten drei Jahren anstreben. Wir haben aber auch die Möglichkeit in dieser Montagelinie die 80 bis 100 BiG M zu fertigen und über den Prüfstand zu führen. XtraBlatt: Wenn der Export so stark ist wie bei Krone, muss man dann befürchten, dass der Support und die Ersatzteilversorgung in Deutschland leidet? Bernard Krone: Deutschland ist insgesamt mit 30 Prozent vom Umsatz unser wichtigster Einzelmarkt. Daher werden hier im Lande auch der Support und die Ersatzteilversorgung auf keinen Fall vernachlässigt. Im Gegenteil, mit höherer Stückzahl und Population unserer Maschinen im Markt muss der After-Sales-Markt mitwachsen. Wir sehen uns als Unternehmen mit einer hohen Kundennähe, die wir auf keinen Fall gefährden wollen. Service in Deutschland abzugeben wäre für uns inakzeptabel. Und wenn Sie einmal schauen, wie wir in den vergangen Jahren auch in eigene, neue Service-Stützpunkte investiert haben, wie z.B. in Vöhringen oder in Aicha, dann sehen Sie, wie wichtig uns die deutschen Kunden sind. 12

1 Das neue Schulungszentrum wurde im Frühjahr 2013 eröffnet. 2 Zum Investitionsplan „MBK 2015“ gehört auch das neue Logistikzentrum. 2 3 3 Mit den kleinen BiG X unter 600 PS erweitert Krone seine Modellpalette deutlich. KUNDENNÄHE IST EIN MUSS XtraBlatt: Herr Krone, können Sie sich mehr eigene Regionalstandorte im Vertrieb vorstellen oder ist das jetzige Vertriebsnetz ausreichend, und wo sieht sich Krone beim Kampf um Exklusivität beim Handel? aufgebaut, um Gebrauchtmaschinen zu vermarkten und damit unsere Händler zu unterstützen. Dabei ist für uns Deutschland immer noch der stärkste Absatzmarkt für Gebrauchtmaschinen. Das wird uns natürlich noch mehr beschäftigen, wenn wir mit unserer kleinen Häckslerreihe unter 600 PS einige Jahre im Markt sind, denn in Deutschland kauft der Kunde bei der Gebrauchtmaschine lieber einige PS mehr. Bernard Krone: Es gibt immer wieder Regionen, in denen wir aufgrund des Strukturwandels in der Händlerlandschaft selbst als Krone tätig werden müssen. Allerdings dort, wo wir einen starken Handel haben, werden wir diesen Handel weiter ausbauen und unterstützen rund um Schulung, Ersatzteile und Rücknahme von Gebrauchtmaschinen. Gerade beim Vertrieb der bäuerlichen Maschinen kann kein Hersteller das leisten, was der Handel leistet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es im Sinne des Kunden ist, wenn Hersteller ihren Händler zum Wachstum zwingen, um Exklusivität zu garantieren. Nach wie vor sind Schnelligkeit und Kundennähe die entscheidenden Punkte für den Verkaufserfolg. Wir als mittelständischer Hersteller stehen natürlich vor der Herausforderung, diese Kundennähe zu behalten. Nur dann wird der Vertriebspartner auch weiter zu uns stehen. Es gibt durchaus eine imposante Zahl von Händlern, die sich nicht in Exklusivität drängen lassen. XtraBlatt: Wenn Sie, bzw. Ihre Händler, mehr Selbstfahrer und Großpackenpressen verkaufen, müssen auch mehr gebrauchte Maschinen zurückfließen. Kann das der Handel allein meistern? Bernard Krone: Wir müssen auch in diesem Bereich unsere tüchtigen Vertriebspartner unterstützen und haben mit unserer Tochtergesellschaft „Harvest-Park“ einen Weg XtraBlatt: Abseits der BiG-Line, also der Großmaschinen, bietet Krone ja seit eh und je ein breites Programm auch von kleineren Maschinen an. Wie wichtig ist für Krone noch diese bäuerliche Technik? Bernard Krone: Wir bauen am Standort Spelle pro Jahr circa 25.000 Maschinen. Davon sind über 20.000 Maschinen genau diese bäuerlichen Maschinen. Ohne diese Basis und den Anspruch hier führend bei Stückzahl und Technik zu sein, wären wir nicht in der Lage, wettbewerbsfähig Großtechnik anzubieten. Wir brauchen das Image im Markt und wir brauchen die Mischung in den Maschinen und damit auch in der Kundschaft. Der Landwirt sieht, welche Marke der Lohnunternehmer fährt und attestiert dem Produkt dann eine hohe Praxistauglichkeit. Durch diese breite Modell- und Leistungsbreite werden wir auch konjunkturunabhängiger, denn das Kaufverhalten von Lohnunternehmern und Landwirten ist durchaus unterschiedlich. Beispiel: Wenn der Milchpreis niedrig ist, verzichtet der Landwirt auf eigene Investitionen und vergibt mehr Arbeit an den Lohnunternehmer, der dann wieder in Profitechnik investiert. Steigt der Milchpreis, kauft er mal wieder ein Mähwerk selbst. Ohne die bäuerliche Technik gäbe es uns nicht mehr, wobei die kleineren Produkte von der Entwicklung der Großtechnik profitieren. Heute ist in jedem Krone-Mähwerk der Mähholm aus dem BiG M. Auf der anderen Seite hätten wir ohne die 10.000 Mähwerke, die wir jährlich bauen, keine Basis für den BiG M. 13