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XtraBlatt Spezial 25 Jahre BiG Pack

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PRAXISTEST such waren

PRAXISTEST such waren jedenfalls die Ballen aller Pressen problemlos zu transportieren. Spannender wird an dieser Stelle der Leistungsbedarf der Testkandidaten, da das einige Liter Diesel pro Stunde ausmachen kann. Dafür haben wir ermittelt, wieviel Zapfwellenleistung verbraucht wird, um eine Tonne Stroh zu pressen bzw. zu schneiden und zu pressen. Da alle Pressen in der Variante mit dem höheren Durchsatz am effizientesten waren, haben wir diese Ergebnisse in der Grafik: „So viel Energie brauchen die Pressen“ dargestellt. Danach liegt der Energieverbrauch ohne Messer mit 1,6 kWh je Tonne Erntegut bei der Krone XC am niedrigsten. Das passt gut zu der vergleichsweise geringeren Pressdichte dieser Presse. Dass eine höhere Pressdichte aber nicht zwingend einen deutlich höheren spezifischen Energieverbrauch bedeuten muss, beweist u.a. die Krone HDP VC: Hier sind es auch nur 1,9 kWh/t. DIE WIEGEGENAUIGKEIT Abweichung (%) 6 5 4,4 4 3 2 1 DER MAXIMALE DURCHSATZ IM VERGLEICH 0 -1 A B -0,3 Krone XC Krone VC C Maximaler Durchsatz (t/h) 60 Ohne Messer Mit Messern 50 51 Messer 51,7 57,1 Die Krone XC hatte bei zwölf Ballen in Summe nur eine Abweichung von -0,3 % gegenüber dem tatsächlichen Gewicht! 40 30 20 10 0 A Im Mittel von drei aufeinanderfolgenden Ballen konnte die Krone HDP VC mehr als 57 t/h pressen. Auch die Krone XC ist mit 51,7 t/h ganz vorne dabei. WIE EXAKT WIRD DIE BALLENLÄNGE EINGEHALTEN? A B C D Krone XC Krone HDP VC E B C Krone XC Krone HDP VC 2,02 2,09 2,16 2,09 2,13 2,19 1,75 1,80 1,85 1,90 1,95 2,00 2,05 2,10 2,15 2,20 2,25 Ballenlänge (m) Die Ballenlänge schwankt bei den verschiedenen Pressen zwischen 10 cm (u.a. Krone VC) und 16 cm. Bei der Krone XC sind es 14 cm. D 45,8 46,5 E Kommt das Schneidwerk ins Spiel, verschieben sich die Werte entsprechend nach oben: Bei der Krone HDP VC mit halbem Messersatz sind es 3 kWh je Tonne Erntegut, während die Krone XC mit nur 2,3 kWh auskommt. Dass ein feiner Schnitt mehr Kraft kostet, zeigen die Werte beim Einsatz der Vielmesserschneidwerke: Mit 3,6 kWh je Tonne Erntegut liegt der Energieverbrauch rund 0,5 kWh höher als beim Standardschneidwerk. Was das in der Praxis bedeutet, zeigt eine kleine Rechnung: 0,5 kWh/t sind ca. 0,15 l Diesel je Tonne Stroh. Bei 40 t/h Durchsatz reden wir also von einem Mehrverbrauch des Schleppers von rund 6 l/h. Und im Vergleich zu der Variante ganz ohne Messer ist es sogar ein Unterschied von rund 20 l/h. Aber nochmal zum Schlepper: Unsere Messungen haben gezeigt, dass die Pressen bei den höchsten Durchsätzen einen Zapfwellenleistungsbedarf von rund 200 kW/ 272 PS haben. Hinzu kommt noch die nötige Power zur Fortbewegung der rund 12 t schweren Pressen. Das heißt, wer das Potenzial dieser Pressen wirklich nutzen will, der müsste mindestens 300 kW/400 PS vorspannen — insbesondere, wenn auch noch in Hanglagen gearbeitet werden muss oder gar ein Vorbauhäcksler dazu kommt. Andererseits ist es natürlich problemlos möglich, die Pressen — mit entsprechend weniger Durchsatz — auch mit „nur“ 200 PS zu fahren Womit wir schon bei dem maximal möglichen Durchsatz wären. Dabei haben wir die Fahrer gebeten, sich möglichst nah an die Verstopfungsgrenze „heranzutasten“. Das ist auch Krone mit einer entsprechenden Verstopfung im Einzug gelun- 3424 profi 11 - 2018

gen. Wir haben in der Grafik „Der maximale Durchsatz im Vergleich“ den Mittelwert aus drei aufeinanderfolgenden Ballen dargestellt. Den höchsten Durchsatz im Durchgang ohne Messer erreichte danach die Krone HDP VC mit 57,1 t/h. Ebenfalls die 50-t/h-Grenze knackte unter anderem die Krone XC (51,7 t/h). SO HABEN WIR GEMESSEN Wenn die Messer eingeschwenkt werden, geht der Durchsatz bei allen Pressen (mehr oder weniger deutlich) zurück. So schaffte die Krone XC trotzdem noch 45,8 t/h, während die nur 38,6 t/h Durchsatzleistung bei der Krone HDP VC mit halbem Messersatz offensichtlich einem dünnen Schwad geschuldet waren — zumal diese Presse mit 51 Messern wieder sehr gute 46,5 t/h geschafft hat. Kommen wir noch zur Einhaltung der Ballenlänge (Grafik „Wie exakt wird die Ballenlänge eingehalten?“). Mit nur 10 cm Varianz zwischen den Ballen am besten war unter anderem die Krone HDP VC, während es bei der Krone XC 14 cm waren. Um die Genauigkeit der Wiegesysteme zu überprüfen, haben wir die tatsächlichen Gewichte der Ballen mit dem angezeigten Gewicht verglichen (Grafik: „Die Wiegegenauigkeit“). Am besten haben sich hier unter anderem die Waage in der Ballenschurre der Krone XC bewährt: Nur minus 0,3 Prozent Abweichung in der Summe von zwölf Ballen sind sensationell wenig. Probleme mit den 2-m-Ballen hatte die Waage in der Krone HDP VC: Abgesehen davon, dass bei einem Viertel der Ballen gar kein Gewicht angezeigt wurde, war auch die Abweichung mit 4,4 % vergleichsweise groß. Das Weizenstroh auf dem 65 ha großen Schlag war mit dem Hybridmähdrescher Claas Lexion 600 mit 9-m-Schneidwerk eine Woche zuvor gedroschen worden. Bei einem Korn-Ertrag von gut 7,5 t/ha lag der Stroh-Ertrag bei knapp 4 t/ha. Dementsprechend hatten die Schwaden eine Stärke von rund 3,5 kg/m. Da es geregnet hatte, wurden sie tags zuvor einmal mit einem Seitenschwader gedreht. Am Testtag hatte das Stroh bei allen Messungen zwischen 12:30 Uhr und dem Test-Ende gegen 17:30 Uhr zwischen 9,0 und 10,3 % Restfeuchte. Für den Vergleich wurden die Pressen von GKN Walterscheid mit Drehmoment- Bernd Carstensen und Tobias Konietzny von GKN Walterscheid haben mit Drehmoment-Messnaben alle Leistungsmessungen durchgeführt. möglichst hoher Fahrgeschwindigkeit, und ebenfalls höchstmöglicher Verdichtung. Jeweils drei Ballen von jedem Versuchsdurchgang wurden anschließend exakt vermessen und gewogen. Außerdem haben wir aus allen geschnittenen Ballen mittels Kernbohrgerät eine 25-l-Strohprobe gezogen. Diese hat das DLG Testzentrum später abgesiebt, um die Schnittqualität beurteilen zu können. Und natürlich haben wir im Rahmen des Testes auch die Abmessungen und Gewichte der Pressen erfasst, genauso die tatsächlichen Pickup-Breiten und die Messer-Abstände der Schneidwerke. Das bleibt festzuhalten: Erstmals haben wir an einem Tag auf einem Acker die Großballenpressen aller Hersteller vergleichen können. Die Krone BigPack 1290 XC als Standardpresse hatte einen sehr guten Durchsatz, aber weniger Schnittqualität. Die Wiegegenauigkeit war sehr gut. Die Krone BigPack 1290 HDP VC überzeugte mit hoher Pressdichte, hohem Durchsatz und sehr guter Schnittqualität. Der Leistungsbedarf ist durchschnittlich, die Waage funktionierte nicht richtig. Nachdem wir uns in diesem Teil des Testes mit den Mess-Ergebnissen beschäftigt haben, geht es in einem weiteren Beitrag um die Details: Angefangen bei den Abmessungen und Gewichten über den Messerwechsel bis hin zu den Preisen. Die Ballen wurden vermessen und gewogen, um die Pressdichte zu bestimmen. Messnaben ausgestattet. Außerdem erfasste ein Näherungssensor an der Nadelschwinge die exakten Press-Zeiten für jeden Ballen und eine GPS-Maus die tatsächlichen Fahrgeschwindigkeiten. Dann mussten die Gespanne (in ausgeloster Reihenfolge) vier der jeweils gut 1 000 m langen Test-Schwaden pressen. Dabei waren die Vorgaben unsererseits für die (Werks-)Fahrer einfach: Je eine Bahn mit und ohne Messer bei konstant 12 km/h und maximal möglicher Verdichtung. Anschließend zwei weitere Bahnen mit und ohne Messer bei frei wählbarer, Die Strohproben für die Schnittqualität haben wir mit einem Kernbohrer gezogen… …um sie anschließend beim DLG-Testzentrum absieben zu lassen. profi 11 - 2018 25 35