TITELTHEMA BIOHOF KINKELBUR EIS UND EIER KOMMEN AN Milch, Eis, Eier, Kartoffeln sowie Rindfleisch: Das sind die Hauptprodukte im Hofladen der Kinkelburs. Sie betreiben seit fast 40 Jahren aus Überzeugung ökologische Landwirtschaft – und ihr Hof kann sich sehen lassen. Mit einem Hühnermobil ist der Biohof Kinkelbur im Frühjahr 2020 erfolgreich in die Direktvermarktung eingestiegen. 10
Krähender Hahn auf dem Misthaufen neben tiefen matschigen Pfützen? So oder so ähnlich sieht – auch dank veralteter Bebilderung von Kinderbüchern – das Bild ökologischer Landwirtschaft in den Köpfen vieler Menschen aus. Muss Bio so aussehen? Nein! Ein Gegenbeweis dafür ist der Biolandhof Kinkelbur in Minden-Haddenhausen. Eine große Herde schwarzbunter Milchkühe im Boxenlaufstall und 350 Hühner im Hühnermobil leben dort auf einem über Jahre gewachsenen aufgeräumten und ordentlichen landwirtschaftlichen Betrieb. Schön ist es dort, sehr sogar! Idyllisch gelegen unterhalb des Kaiser-Wilhelm-Denkmals an der Porta Westfalica, direkt neben dem Schloss Haddenhausen, lockt der Biohof Kinkelbur sieben Tage die Woche zahlreiche Kunden in den hofeigenen Laden. Ein reges Treiben herrscht auf dem Hof bei unserem Besuch: Mitarbeiter, Kartoffeleinkäufer, Hofladenkunden mit Gesprächsbedarf, Tierarzt und Futterlieferant geben sich die Klinke in die Hand – und immer mittendrin Friedrich Kinkelbur am „Machen, Tun und Organisieren“. Der 51-Jährige ist Biolandwirt durch und durch und von dieser Bewirtschaftungsweise überzeugt. Sein Vater stellte den Betrieb bereits 1981 auf ökologische Landwirtschaft um – viele seiner Flächen werden also bereits seit knapp 40 Jahren ökologisch bewirtschaftet, haben seitdem weder Pflanzenschutzmittel noch mineralischen N-Dünger gesehen. Der Hof ist stetig gewachsen. Es kamen Flächen hinzu, immer wieder wurde um- und angebaut, ein Betrieb im Nachbardorf zugepachtet, auf dem nun das Jungvieh gehalten wird. „Wenn ein Betrieb wächst, braucht man Mitarbeiter, die mitdenken und eigenverantwortlich mit vollem Einsatz arbeiten und immer wieder Impulse in den Betrieb einbringen. Und die haben wir“, betont der Biolandwirt. HOFEIGENES EIS Seit dem Frühjahr 2020 gehört ein Hofladen zum Betrieb. Dort gibt es selbst erzeugte Kartoffeln, Eier, Milch und Rindfleisch. Der Biohof versucht, so regional wie möglich zu wirtschaften, erzählt Friedrich Kinkelbur: „Unsere Rinder lassen wir bei einem regionalen familiengeführten Unternehmen schlachten.“ Dort wird das Tier handwerklich zerlegt. Der Grad der Verwertung ist hoch: Jede Kundenkiste enthält alles, was das Tier zu bieten hat: Filet und Roastbeef, Bratenstücke, fertig geschnittene Rouladen, Suppenfleisch, Beinscheiben und Knochen, Gulasch und Hackfleisch. Seit dem Sommer hat der Hofladen der Kinkelburs auch ein eigenes Bio-Eis aus der hofeigenen Milch in den verschiedensten Sorten zu bieten. Dies wird vom Mindener Eiscafé Venezia hergestellt, das schon seit langem die Milch ausschließlich vom Biohof bezieht. Friedrich Kinkelbur sagt
