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XtraBlatt Ausgabe 02-2019

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TITELTHEMA

TITELTHEMA GRÜNLAND-MANAGEMENT: DÄNEMARK ERFOLGREICH TROTZ DÜNGERLIMIT Ackergras mit Kleeanteil ist für viele dänische Milchviehhalter eine wesentliche Futtergrundlage. 6

Während in Deutschland die verschärfte Düngeverordnung wie eine schwarze Wolke über der Landwirtschaft hängt, haben die dänischen Kollegen die Stürme dieses „Tiefs“ schon hinter sich und seit 20 Jahren Erfahrungen mit Grünland-Management unter dem „Nährstoff-Deckel“, wie XtraBlatt vor Ort erfahren hat. Von den rund 450 ha bewirtschafteter Fläche nutzt Landwirt Niels Laursen rund 100 ha als Grünland, vor allem Ackergras. Die Fahrt vom Grenzübergang Padborg in Richtung Nordwest durch das südliche Jütland zeigte es im September sehr deutlich: Die Silomaisbestände sahen sehr vielversprechend aus und ließen auf eine überdurchschnittlich gute Ernte hoffen. „Im Vergleich zu Deutschland wird der Mais hier bei uns im hohen Norden in der Regel nicht so hoch – aber in diesem Jahr ist es eine wahre Pracht“, freut sich Dan Hamann, Geschäftsführer der Brøns-Gruppe, den ich am Firmensitz im gleichnamigen Örtchen Brøns direkt an der Westküste Jütlands besuche. Er ist u. a. exklusiver Importeur für Krone und Amazone in Dänemark und betreut zusammen mit seinem 30-köpfigen Team sowie etwa 20 regionalen Fachhändlern die dänischen Landwirte in Vertrieb, Service und Beratung. Auch sonst sehen sich die dänischen Milchviehhalter derzeit recht gut aufgestellt, so Dan Hamanns Einschätzung. Ein Blick auf die offiziellen Statistiken zeigt: Mitte des Jahrzehnts waren die dänischen Kuhbestände auf rund 525.000 Tiere gesunken, aber seit dem Wegfall der Quoten geht es aufwärts. Mittlerweile gibt es in Königin Margrethes Reich wieder rund 575.000 Kühe. Gesunken ist allerdings die Zahl der Betriebe: Schon 2017 rutschte sie bei den Milchviehhaltern unter die Marke von 3.000, bei Schweinen sind es weniger als 2.300, und bei der Gesamtzahl aller Höfe in Dänemark weisen die Statistiker für das gleiche Jahr gut 34.700 aus – das sind fast 20 % weniger als im Jahr 2010. „Im Schnitt der zukunftsfähigen Milchviehbetriebe dürfte die Betriebsgröße heute bei etwa 300 ha bzw. 300 Kühen liegen – doppelt so groß wie noch 2010. Und die Tendenz zeigt weiter nach oben“, so der Krone-Importeur. FLÄCHENBINDUNG Doch wo liegen die Ursachen für diesen drastischen Strukturwandel? Um dem auf den Grund zu gehen, besuchen wir Landwirt Niels Laursen in Ribe, etwa 15 km nördlich von Brøns. Er bewirtschaftet rund 450 ha voll arrondierter Acker- und Grünlandflächen, davon 220 ha eigene Flächen. Ihm gehören 420 Kühe plus Nachzucht, insgesamt 800 Tiere. Sie stehen in zwei etwa 1 km voneinander entfernten Ställen – vor einigen Jahren konnte er den Nachbarbetrieb dazu kaufen. Den Herdendurchschnitt beziffert er auf rund 10.900 kg Milch bei knapp 3,8 % Fett und 3,4 % Eiweiß, während wir durch den Betrieb gehen. Gemolken wird mit Robotern, je nach Leistungsgruppe drei- bzw. zweimal täglich. Die Ausstattung seines Betriebes mit Land bewertet Niels Laursen als gut. Bei diesem Verhältnis von Tieren zu Fläche gelinge es, den anfallenden organischen Dünger komplett 7