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XtraBlatt Ausgabe 02-2018

INTERNATIONAL 1 3 Fast

INTERNATIONAL 1 3 Fast täglich fährt der Landwirt zur Kontrolle auf die Alm. Seit dort 2017 einige Windkraftanlagen gebaut wurden, führt eine Straße bis oben auf den Berg, was die Anfahrt und die Arbeit für den Landwirt schon sehr erleichtert. Und die frühe Stunde für den Kontrollgang ist wichtig, weil „gegen sechs Uhr die Kälber in der Regel am Euter der Mutter ihre erste Milch des Tages trinken. Dann ist die Gruppe zusammen und man kann alle gut sehen. Später am Tag liegen die Tiere oft weit verstreut und teils versteckt“, erklärt Peter Smolana. Am Tag zuvor hatte er ein Neugeborenes nicht gefunden – aber nun stapft es tapfer und munter neben der Mutter her, also ist alles in Ordnung. VIEL NIEDERSCHLAG 2 Zur Morgenkontrolle ist der Landwirt im Sommer schon mal 40 km mit dem Auto unterwegs, denn zusätzlich zur Sommeralm bewirtschaftet er 50 ha eigenes sowie 30 ha gepachtetes Grünland. Und nicht alle 50 Mutterkühe und 50 Kälber bzw. Jährlinge sind im Sommer auf der Alm, sondern auf verschiedenen Flächen verteilt. Das Gros des Grünlandes dient jedoch der Produktion von Winterfutter 20

und würde von Gästen aus der norddeutschen Tiefebene schon als „alpin“ empfunden. Denn der eigentliche Hof liegt auf etwa 1.000 m Höhe. „Dabei ist es hier gar nicht so hoch und steil, die Landschaft hat eher Mittelgebirgscharakter. Wir finden jedenfalls, dass hier der harmonische Teil der Alpen ist“, schwärmt Peter Smolana, der bei meinem Eintreffen am Tag zuvor gerade damit fertig geworden war, das Heu auf einer etwa 4 ha großen Wiese zu wenden. „Meistens schaffen wir es, jedes Jahr beim zweiten Schnitt Heu zu bergen, in der Regel etwa 60 Rundballen. Doch im Juni hätte ich nicht geglaubt, dass es dieses Jahr etwas werden könnte, denn wir hatten im Mai und Juni außergewöhnlich viele Niederschläge“, berichtet er. Wobei es „normalerweise“ auch schon 1.200 mm/Jahr sind. „Aber die hatten wir fast schon zur Jahresmitte erreicht“, berichtet er. Positiver Nebeneffekt: Der Futteraufwuchs war 2018 ebenfalls außergewöhnlich üppig. Erfahrungsgemäß sind auf den 80 ha Grünland neben besagtem Heu zusätzlich etwa 750 Rundballen Grassilage möglich – in diesem Jahr sogar ein Viertel mehr. „Neben dem Niederschlag hat sich aber ebenso positiv bemerkbar gemacht, dass wir die Flächen vor zwei Jahren mit Carbokalk gedüngt und Gras nachgesät haben. Ich schätze, dass uns das durchaus jetzt 10 % mehr Ertrag bringt“, berichtet der Landwirt. Die Zahl der Schnitte fällt meistens recht unterschiedlich aus, was von den jeweiligen Flächen abhängt. Auf ungefähr 30 ha sind drei Schnitte für die Futtergewinnung möglich, im Oktober folgt dann das Nachweiden durch die Tiere. Auf weiteren 25 ha schafft Peter Smolana in der Regel zwei Schnitte. Die übrigen Flächen fallen unter ökologisch 1 Pressen in Steillagen setzt große Erfahrung beim Fahren und richtigen Ablegen der Ballen voraus. 2 Ein vielseitiger Betrieb mit sehr viel Arbeit – aber Eva und Peter Smolana freuen sich über ihr kleines Paradies in den Ostalpen. 3 Der Name ist Programm: Das Hotel Koralpenblick (r.) glänzt mit phantastischem Ausblick auf eine idyllische Landschaft. Oben auf dem Berg bei den Windrädern liegt die Sommeralm. 21