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XtraBlatt Ausgabe 01-2021

PRAXIS 1 PLANBARE

PRAXIS 1 PLANBARE AUFTRÄGE Insgesamt bewirtschaftet die Familie Schreglmann 300 ha Acker und Grünland, womit unter anderem eine Nawaro- Biogasanlage mit einer Leistung von 900 kW zum großen Teil versorgt wird. „Während in der Landwirtschaft eine große Unsicherheit über die Zukunft herrscht, kann ich hingegen mit den Landschaftspflegeaufträgen über einen längeren Zeitraum kalkulieren“, so Phillip Schreglmann. „Laufzeiten von drei bis fünf Jahren sind durchaus üblich, teilweise mit Option auf Verlängerung.“ Selbstverständlich ist es dort aber wichtig, bei den weltweiten Ausschreibungsverfahren vorne mit dabei zu sein. Dazu Phillip Schreglmann: „Klar müssen wir zu marktfähigen Preisen anbieten. Wir haben aber bei den Ausschreibungen aus mehreren Gründen sehr gute Karten. Erstens verfügen wir über jahrelange Erfahrung, haben ein gutes Bild von den örtlichen Gegebenheiten und kennen unsere Kosten sehr genau. Zweitens können wir durch unseren vielfältigen Maschinenpark ein breites Spektrum abdecken. Des Weiteren ist die RMS GmbH RAL-zertifiziert. Sie besitzt ein Gütezeichen im Bereich Landschaftspflege.“ Grundsätzlich sei es nicht so, dass die Lose einzeln ausgeschrieben werden, sondern als große Gesamtpakete. Flughäfen, Straßenränder, Gräben, Sportplätze, die Beetpflege, das Ausbringen von Rindenmulch, die Pflasterpflege, Bäume, Hecken, Sträucher sowie der Winterdienst gehören da genauso dazu, wie das Mähen von mehreren Tausend Hektar. „Beispielsweise verwaltet die US Army ja nicht nur die Flächen der eigentlichen Truppenübungsplätze, sondern auch ganze Städte und Ortschaften mit der gesamten Infrastruktur. Zur Beurteilung des Gesamtpaketes müssen die Leistungen aber alle einzeln aufgeschlüsselt werden.“ WACHSTUM MÖGLICH Die Kundschaft ist vielfältig. Neben der Verwaltung der US Army gehört u. a. auch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben in Form der Bundesforste dazu, die etwa für weite Teile der Fläche in Grafenwöhr zuständig sind. Dafür presst das Unternehmen auch Siloballen, die im Winter für die Fütterung des Rotwildes verwendet werden. Weitere Auftraggeber sind z. B. umliegende Kommunen, der Landschaftspflegeverband Nürnberg oder Zweckverbände. Wie gepflegt werden soll, ist genau vorgegeben. Meistens ist eine Spanne der Mähdurchgänge angegeben, die 18

2 3 1 Bis zu 1.600 ha leistet der BiG M bei Familie Schreglmann, davon etwa 1.000 ha in der Grünflächenpflege, hier auf einer Fläche der Bundesforsten. 2 Der Schreitbagger von Menzi Muck wird für Spezialaufgaben in der Landschaftspflege eingesetzt. 3 Markus Schreglmann, Landwirt, Lohnunternehmer und Geschäftsführer der RMS GmbH mit seinem Sohn Phillip. 4 4 Eine Besonderheit sind die Tatra-Agro-Trucks mit 6×6-Antrieb. dann einzeln abgerufen werden. Das reicht von intensiv gepflegten Flächen bis zu sehr extensiven. Teilweise macht der Naturschutz die Vorgaben. Doch auch die Entsorgung ist ein wichtiges Thema. Nur sehr selten kann daraus Futter gewonnen werden, manchmal dient es auch als Substrat für Biogasanlagen. Teilweise muss es sogar in die Müllverbrennungsanlage, wie zum Beispiel der Aufwuchs von Flächen, die von Löschschaum verunreinigt wurden. „Sind wir auf dem Flughafen unterwegs, herrscht generell Lotsenpflicht“, erklärt Phillip Schreglmann. Das heißt, es sind ständig Flughafenbedienstete dabei, die aufpassen. Die Flächen sind kartiert, die Pflegemaßnahmen und die Verwendung des Grüngutes unterschiedlich. Während der Vegetationsperiode, also von April bis Ende Oktober, sind durchgehend rund 20 Mitarbeitende beim Mähen eingesetzt. RMS hat aber auch einen Trupp, der fast ausschließlich mit Handgeräten wie Motorsensen und Laubbläsern unterwegs ist. Früher wurden die Werkzeuge meist über Benzinmotoren mit Sonderkraftstoff angetrieben, jetzt immer mehr mit Akkus. Bei den „Energiefressern“ sind das in der Regel rückentragbare Geräte mit ausreichend Kapazität. Für die Zukunft sieht Phillip Schreglmann nach wie vor noch Potenzial beim Geschäftsfeld der RMS GmbH. Egal, ob bei der konventionellen Landschaftspflege oder Spezialaufträgen mit dem Schreitbagger – wenn man erst einmal irgendwo drin sei, komme eins zum anderen. So wächst nicht nur der Kundenstamm, sondern auch der Maschinenpark. Und selbst beim landwirtschaftlichen Betrieb und dem Lohnunternehmen wollen Vater und Sohn noch wachsen: „Die Landwirtschaft ist unser Ursprung, da steckt jede Menge Herzblut drin“, sagt Phillip Schreglmann abschließend. « 19