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XtraBlatt Ausgabe 01-2018

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MENSCHEN PRAXIS

MENSCHEN PRAXIS Bannsteinhof BIO – LOGISCH Der Bannsteinhof wird seit Generationen von Familie Ruf bewirtschaftet und seit einigen Jahren als reiner Biobetrieb geführt. Marco Ruf erklärt, wie es der Familie gelingt, in Kreislaufwirtschaft glückliche Tiere zu halten und bestes Futter zu erzeugen. 42

Der Bannsteinhof befindet sich etwa 7 km nördlich von Zweibrücken, und bereits von der Bundesstraße sind die mobilen Hühnerställe und das große Hinweisschild auf den Hofladen zu sehen. Zusammen mit seinen Eltern, seinem Onkel, dem Opa und zwei Auszubildenden bewirtschaftet Marco Ruf den Hof. Er erklärt: „Früher waren wir ein konventioneller Betrieb mit Bullenmast und Futtergewinnung auf den eigenen Flächen. Aus Umwelt-, Naturschutz- und gesundheitlichen Gründen haben wir uns entschieden, den Betrieb umzustellen und bewirtschaften ihn nun aus Überzeugung biologisch. Ich bin froh, dass es so gekommen ist, denn ich habe meine Ausbildung auf einem konventionellen Betrieb gemacht und kenne den wirtschaftlichen Druck.“ Dennoch muss auch ein Biobetrieb wirtschaftlich arbeiten, und so ist der Bannsteinhof sehr breit aufgestellt. Neben der Futtergewinnung gibt es eine Biogasanlage sowie Hühner, Rinder und Schweine. Die Erzeugnisse werden im eigenen Hofladen vermarktet. Da Familie Ruf die Futtergewinnung komplett selbst übernimmt, ist ein hoher Grad an Eigenmechanisierung nötig. 350 ha gehören zum Betrieb und werden in der Fruchtfolge mit Kleegras und Getreide bewirtschaftet. Pro Jahr wird auf 100 ha Kleegras angebaut, 80 ha entfallen auf Grünland und der Rest dient dem Getreideanbau. „Wir erzeugen Hafer, Weizen und Dinkel für den Lebensmittelbereich. Marco Ruf bewirtschaftet mit seinen Eltern, dem Onkel und Großvater den Bannsteinhof in Rheinland-Pfalz. Die Vermarktung erfolgt über die Gesellschaft Bioland“, erklärt Marco Ruf und ergänzt: „Im Frühjahr sind wir bei guten Bedingungen mit der Aussaat vollständig ausgelastet – diese Maschinen hat heute mein Vater Achim Ruf im Einsatz.“ Marco Ruf geht um eine der Scheunen des Hofs herum. Dort verbringen zahlreiche Maschinen geschützt ihren „Winterschlaf“ und warten auf den nächsten Einsatz. „Wir besitzen unter anderem ein Mähwerk, Wender und Schwader, allerdings keinen Feldhäcksler. Diesen bringt der Lohnunternehmer mit. Das Mähwerk ist aus 2013 und der Wender aus 2014. Ein Vierkreisel-Schwader ist ganz neu, denn diesen haben wir 2017 angeschafft, um das Futter effizienter bergen zu können. Daneben besitzen wir fünf Schlepper von 80 bis 280 PS. Auf eine bestimmte Marke sind wir nicht festgelegt, denn es gibt eine Zusammenarbeit mit verschiedenen Händlern. Viel wichtiger als der Preis ist uns, dass die Abstimmung mit dem Händler und dessen Werkstatt funktioniert.“ GUTES FUTTER FÜR BEDROHTE RASSEN Meist können drei Schnitte pro Jahr geerntet werden. Lieber wird dabei das Gras etwas höher geschnitten, denn dadurch bleibt das Futter sauberer. Die Schnitthöhe beträgt 7 bis 8 cm. Um das empfindliche Kleegras zu schonen, wird es einmal gewendet. Konserviert wird das Futter in einem klassischen Fahrsilo und ein kleiner Teil wird zu Heu und in Ballen gepresst. Dass den Rindern das Futter schmeckt, sieht man wenige Meter weiter. Kühe stecken ihren Kopf tief in das Heu oder muhen zur Begrüßung. 35 Mutterkühe mit Nachzucht gibt es auf dem Bannsteinhof, sie sind ein zentrales Element in der Kreislaufwirtschaft des Hofs. Bis zu 1.000 t Silage werden pro Jahr an die Tiere verfüttert. Die Kälber bleiben sechs Monate bei den Müttern und werden anschließend für 15 Monate gemästet. Im Winter leben sie im umgebauten Bullenmaststall mit Auslauf auf dem Betriebsgelände; im Sommer dürfen sie auf die Weide. 43