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XtraBlatt Ausgabe 01-2018

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MENSCHEN TITELTHEMA 1

MENSCHEN TITELTHEMA 1 wir in einer ersten Gabe Mitte März, ein Drittel dann Anfang April.“ Je nach Aufwuchs und Vorrat im Güllebehälter erfolgt nach dem zweiten Schnitt noch eine zweite Güllegabe mit 20 m 3 . Das klappt allerdings nicht jedes Jahr, weil Geert Wouters dazu verpflichtet ist, 2.000 m 3 Gülle pro Jahr abzugeben. „Wir müssen diese Menge abfahren lassen, da die Flächenausstattung für unseren Viehbestand nicht ausreichend ist“, erklärt der Landwirt, und seine Strategie sieht dabei folgendermaßen aus: „Ich gebe die Gülle im Frühjahr vor der Maisaussaat ab, da in dieser Zeit organische Nährstoffe nachgefragt werden. Entsprechend sind die Kosten für mich, der für die Gülleabgabe zahlen muss, niedriger als beispielsweise im Herbst, wenn keine Gülle mehr ausgebracht werden darf und diese entsprechend gelagert werden muss.“ EIGENREGIE Das Mähen, Wenden und Schwaden übernimmt der Landwirt in Eigenregie. „Ich möchte den Zeitpunkt für das Mähen selbst bestimmen können und nicht auf den Lohnunternehmer angewiesen sein. Dabei schaue ich weniger auf die Höhe des Grases, sondern auf die Wetterlage. Tendenziell schneide ich lieber früher, wenn ich weiß, dass ich das Futter in einem optimalen Wetterfenster ernten kann. Mit meiner Zweifachkombination mit 6 m Arbeitsbreite und Mähaufbereiter bin ich für unsere Betriebsgröße ausreichend schlagkräftig. Ich wende das Gras anschließend einmal, um die Trockenzeit zu verkürzen.“ 2 Das Schwaden möchte Geert Wouters ebenfalls in den eigenen Händen behalten, denn hier können entscheidende Fehler bei der Maschineneinstellung gemacht werden, die zu großen Problemen bei der Futterqualität führen, meint er. „Wenn der Lohnunternehmer dann mit seinem 650-PS-Häcksler, zwei bis drei Abfahrern und 20-t-Radlader zur Verdichtung auf dem Silo anrückt, ist die Ernte innerhalb von drei Stunden abgeschlossen. Ziel ist es immer, die Silage nach spätestens 24 h unter Folie haben. Das klappt nach unserem Muster ganz gut. Wir sprechen uns rechtzeitig mit unserem Dienstleister ab, wenn wir ernten wollen. Dieser ist dann zuverlässig zur Stelle“, beschreibt er den Ernteablauf. Pro Jahr erntet er in den angepeilten fünf Schnitten 11 t Gras pro ha Land. 12

3 „LASAGNE-SILO“ Die Siloanlagen lässt Geert Wouters bei der Ernte schichtweise befüllen – „Lasagne-Silo“ nennt er dieses Verfahren. Der erste Schnitt kommt dabei immer komplett in eine Siloanlage. Obendrauf legt er dann noch die Hälfte des zweiten Schnittes. Die andere Hälfte kommt dann in die zweite Siloanlage. Darüber kommt anschließend die Hälfte des dritten und dann weiterer Schnitte. „Mit diesem Verfahren erreichen wir, dass Energiegehalt und Qualität der Silagen der einzelnen Haufen nicht ganz so stark abweicht. Das Füttern der Tiere mit annähernd konstanten Energiemengen wird dadurch einfacher“, ist der Landwirt überzeugt und fügt hinzu: „Probleme mit Schimmel haben wir nicht, obwohl wir die Silos zur Ernte zwischendurch wieder abdecken müssen.“ Wichtig ist seiner Meinung nach allerdings, dass der Futterstapel ordnungsgemäß verdichtet und anschließend wirklich wieder luftdicht verschlossen wird. Die Silostöcke lässt er jedes Jahr beproben und von einem Labor analysieren. NEUANSAAT Eine intensive Grünlandnutzung erfordert eine entsprechende Pflege und eine regelmäßige Neuansaat. „Wir brechen die Flächen alle fünf Jahre um. Die Grasnarbe ist nach dieser Nutzungsdauer nicht mehr optimal, die Zusammensetzung stimmt aus meiner Sicht nicht mehr. Wir säen in der Regel Raygras-Kleemischungen und zwar im Herbst auf die abgeernteten Maisflächen. Dafür werden die Maisstoppeln geschlegelt und – wenn nötig – der Boden gekalkt. Anschließend grubbern wir die Flächen, und unser Lohnunternehmer sät die Saatmischung mit einer Drillkombination“, so Geert Wouters. Im ersten Jahr nach der Einsaat walzt er die Flächen einmal zur Einebnung. In jedem Frühjahr wird das Grünland anschließend einmal vor dem Streuen des Mineraldüngers gestriegelt. Je nach Bedarf werden die Bestände darüber hin- aus drei Wochen vor dem ersten Schnitt gegen Unkräuter gespritzt. „Auf eine Nachsaat können wir verzichten, da wir ja alle fünf Jahre ohnehin neu säen“, fügt er hinzu. Abschließend betont Geert Wouters: „Unser mittelfristiges Ziel ist es, die Milch-Jahresleistung unserer Kühe auf 11.000 l zu erhöhen. Um das zu erreichen, werden wir die Bewirtschaftung insbesondere unserer Grasflächen weiter optimieren. 1 Das Striegeln ist für Geert Wouters wichtiger Teil der Grünlandpflege. 2 Eine Spezialität ist das Silieren von Hanf. Dieser dient in der Futterration als Strukturlieferant. 3 In den ersten vier Schnitten lässt Geert Wouters die Silage von seinem Lohnunternehmer häckseln. 13