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XtraBlatt 02-2015

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MENSCHEN INTERVIEW

MENSCHEN INTERVIEW Interview Wilhelm Voss und Martin Eying NACHFOLGE GESI Nach über 20 Jahren wird Wilhelm Voß von der Geschäftsführerposition bei der Maschinenfabrik Krone in den Ruhestand wechseln und hat bereits den Stab an seinen Nachfolger Martin Eying übergeben. 14

CHERT X traBlatt hat mit beiden über Prägendes der letzten Jahrzehnte und Notwendiges für die Zukunft gesprochen. XtraBlatt: Herr Eying, Wilhelm Voß hat den Bereich Landtechnik bei Krone in über 20 Jahren von ca. 80 Mio. Euro auf den bisherigen Höchststand von 564 Mio. Euro im Jahre 2015 entwickelt. Welchen Zukunftsthemen und Zielen für die Maschinenfabrik Krone stellen Sie sich? Martin Eying: Die Umsatzentwicklung, die Wilhelm Voß als Geschäftsführer mit der Maschinenfabrik Krone erreicht hat, ist in dieser Dynamik so nicht fortsetzbar. Ich sehe meine künftigen Aufgaben mehr im Feintuning. Das große Thema wird sein, wie wir das große Wachstum der letzten Jahre verarbeiten und stabilisieren. Es wird nötig sein, die internen Prozesse so zu gestalten und zu optimieren, dass dieses gewachsene Unternehmen trotzdem kundennah, effizient, schnell und flexibel bleibt. Es gilt, die Stärken von Krone, wie Zuverlässigkeit und Innovation, in einer größer gewordenen Organisation zu bewahren und dabei die Charakterzüge eines Familienbetriebes zu stärken. XtraBlatt: Können Sie sich davon freimachen, auch weiterhin im hohen Tempo Wachstum anzustreben? Schließlich wird ein Unternehmen wie Krone auch vom Wettbewerb getrieben. Innovationen in der Landtechnik drängen in immer kürzeren Zeiträumen auf den Markt. Stabwechsel: Nach über 20 Jahren bei Krone hat Wilhelm Voß die Geschäftsführerposition der Maschinenfabrik an Martin Eying übergeben. Eying: Ich bin dabei, ihn kennenzulernen. Immer, wenn ich Lücken im Kalender habe, fahre ich einige Tage mit unseren Werksbeauftragten durchs Land, um Kunden und Vertriebspartner und deren Bedürfnisse und Strukturen kennenzulernen. Rund ein Drittel der Regionen habe ich bisher besucht, und das wird so weitergehen. XtraBlatt: Herr Voß, Sie haben sich intensiv um den russischen Markt gekümmert. Wie sehr schmerzt die aktuelle Lage dort? Wilhelm Voß: Es ist bedauerlich zu sehen, welche Potenziale dort derzeit brach liegen und wie sich die russischen und ukrainischen Betriebe mit alter Technik behelfen müssen. Auf der anderen Seite hat das GUS-Geschäft bei uns nie den Stellenwert erreicht wie bei Unternehmen der Bodenbearbeitung. Wir halten unsere Vertriebs-Organisation in Russland mit derzeit 32 Mitarbeitern aufrecht und nutzen die Situation, um zu schulen und die Qualifikation unserer Mitarbeiter vor Ort zu erhöhen. Wir gehen fest davon aus, dass die Zeiten auch dort wieder besser werden! Eying: Der Wettbewerb hat sich in der Tat sehr verändert, er ist globaler geworden. Wir sind heute in über 60 Ländern auf allen Kontinenten unterwegs. Überall dort treffen wir auf etablierte Wettbewerber, also die großen Konzerne der Landtechnik, und müssen in diesem Umfeld unsere Stärken ausspielen. XtraBlatt: Herr Eying, Sie waren in den vergangenen Jahren als Exportleiter in etlichen Märkten dieser Welt unterwegs. Wie gut kennen Sie den deutschen Landtechnikmarkt? XtraBlatt: Ist Wachstum für Krone nur im Export möglich? Eying: Wenn man Wachstumspotenziale generieren will, ist dies überwiegend in den ausländischen Märkten zu realisieren. Im deutschen Markt ist Krone als deutscher Hersteller bereits sehr erfolgreich, kann aber auch noch in einigen Bereichen Umsatzzuwächse erreichen. Wir müssen beide Baustellen angehen. Wir können es uns nicht leisten, Potenziale zu ignorieren. Wir nennen das „Krone 2020/20“. 15