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XtraBlatt 02-2014

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MENSCHEN INTERNATIONAL

MENSCHEN INTERNATIONAL Für diese Milch suchen die Molkereien kurzfristig andere Verwertungswege, was aber generell erst einmal im 2. Halbjahr 2014 weltweit für ein Absinken der Produkt- und damit Erzeugerpreise sorgte. An der Antwort auf die Frage, ob diese Entwicklung auch mittelfristig anhalten könnte, tüfteln die Marktexperten der Rabobank noch. Sicher sei jedoch eines: Weder das Angebot noch die Nachfrage seien „elastisch“ genug, um kurzfristige Veränderungen aufzufangen, so der Analyst. Die Einflussfaktoren in einen liberaleren Milchmarkt dürften deshalb künftig für eine zunehmende Volatilität sorgen, also für kräftigere Ausschläge nach oben und unten. Diese Achterbahn der Preise sei in anderen landwirtschaftlichen Produktgruppen wie Schweinen oder Kartoffeln schon länger zu beobachten, doch die Milchproduzenten müssen sich daran erst noch gewöhnen und ihre Strategien anpassen, betont Kevin Bellamy. TREND ZUR GRÖSSE 1 2 Doch welche Veränderungen in der Milchproduktion sind zu erwarten? Hierzu griff sich der Experte vier Kernregionen heraus. Innerhalb Europas wird sich die Milchviehhaltung tendenziell Richtung Norden und Westen verlagern, hinein in die klassischen Grünlandregionen mit den günstigsten Produktionsbedingungen und –kosten. Für die Niederlande rechnet er mit rund 15 % Wachstum in den kommenden drei Jahren, in Irland sogar mit einem Plus von 40 %. Europaweit werde die Milchproduktion bis etwa 2018 um 7,5 % steigen. Ein weiteres Größenwachstum sowohl der landwirtschaftlichen Betriebe als auch der Molkereien gilt ihm als sicher. Ungewiss seien allerdings die Folgen der zunehmenden Auflagen bezüglich Umwelt- und Tierhaltungsstandards, die speziell in Europa die Kosten steigen lassen. Die USA stehen laut Rabobank im internationalen Vergleich gut da. Zwar haben über 70 % der Betriebe weniger als 100 Kühe, doch diejenigen mit mehr als 100 Kühen produzieren bereits jetzt etwa 85 % der gesam- 1 Kevin Bellamy ist „Senior Global Analyst“ der Rabobank International. 2 Die Kuhbestände pro Betrieb werden weiter deutlich wachsen. ten Milchmenge. Indien geht übrigens nach seiner Darstellung genau den umgekehrten Weg und setzt auf die staatliche Unterstützung vor allem kleinerer Betriebe, nicht zuletzt auch, um soziale Spannungen und Landflucht abzufedern. China als einer der Netto-Milchimporteure hat bisher eine relativ kleinstrukturierte Milchproduktion, in der 40 % der Höfe weniger als 20 Kühe hat. Das andere Extrem: Bereits 27 % der landwirtschaftlichen Betriebe hat 500 und mehr Kühe. Und die Konzentration erfahre ein großes Tempo, so Kevin Bellamy. Importprodukte werden seines Erachtens jedoch auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben, sodass hier ein lukrativer Absatzmarkt für Europa erhalten bleibt. VERTIKALE INTEGRATION Trotz der geschilderten Entwicklungen treibt die Molkereiunternehmen nach Einschätzung des Rabobankteams der Wunsch nach Sicherung von Rohstoffquellen und Absatzmärkten um. Die Konzentration im Molkereisektor schreite rasant voran und werde dies auch weiterhin tun. Fusionen und Übernahmen von Verarbeitungsbetrieben, Marken und Produkten speziell in den Wachstumsmärkten sollen dazu beitragen. Auch die Produktsortimente der Verarbeiter durchlaufen teils massive Wandlungsprozesse, um sich auf die Nachfrage einzustellen. Erkennbar sei zudem in den USA und China ein Trend, der Europa (noch) nicht erreicht habe: Die extreme Größe der Spitzenbetriebe führe dazu, dass Molkereien zum Teil selbst Höfe kaufen und so zu einer „vertikalen Integration“ der Milchproduktion übergehen. Als Fazit konstatierte Kevin Bellamy, dass der Milchwirtschaft in den kommenden fünf bis sieben Jahren tiefgreifende Veränderungen und deutlich größere Preisschwankungen bevorstehen, aber insgesamt deutlich wachsende Produktionsmengen und Absatzpotenziale. Hochleistungs-Aufbereiter ZINKEN „AUF GRIFF“ Für eine deutlich verkürzte Anwelkzeit steht der neue Hochleistungs-Aufbereiter mit den auf Griff stehenden Stahlzinken – so lautet das Ergebnis eines Tests, den die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) kürzlich veröffentlicht hat. Bei dem Test verglichen die unabhängigen Prüfer das neue Krone Heckmähwerk Easy- Cut R 320 CV mit dem Vorgängermodell Ladeautomatik-Systeme OPTIMAL FÜLLEN Krone bietet für die Ladewagen AX 310 und MX nun zwei verschiedene Ladeautomatik-Systeme an. In den Baureihen AX 310, MX 320 und MX 350 wird serienmäßig die Basis-Ladeautomatik eingebaut. Optional ist aber auch das PowerLoad- System erhältlich. Die serienmäßige Basis-Ladeautomatik misst den Füllstand des Wagens an der oberen Ladeklappe der Vorderwand und aktiviert entsprechend zeitlich verzögert den Kratzboden. Auf Wunsch kann dieses System in Verbindung mit der IOBUS-fähigen Komfort- Bordhydraulik auf PowerLoad-Ladeautomatik umgerüstet werden. Sie misst über zwei Sensoren die Presskraft und die Volumenausladung des Ladewagens. Sensor 1 ist der sogenannte Kraftsensor, oberhalb des Förderrotors an der Vor- EasyCut 320 CV-Q. Die Versuchsfahrten (Dauergrünland und Kleegrasmischung) wurden parallel durchgeführt; nach jeder Messfahrt wurden sofort einzelne Proben aus dem Erntegut entnommen und gewogen. Innerhalb von 24 Stunden wurden dann jeweils drei Proben entnommen, um den Trocknungsverlauf zu dokumentieren. derwand des Wagens. Er misst die Belastung der Vorderwand, also die Presskraft im Laderaum. Die Daten werden an den CCI-ISOBUS-Rechner weitergegeben. Bei Überschreiten des gewählten Kraftwerts aktiviert er den Kratzboden automatisch. Sensor 2, der Volumensensor, ist an der Ladeklappe der Vorderwand angebracht. Da das hintere Element der Ladeklappe pendelnd aufgehängt ist, wird die Klappe durch das nach oben schiebende Futter Nach 24 Stunden Anwelkzeit wurden deutliche Unterschiede sichtbar. Das EasyCut R 320 CV mit neuem Hochleistungsaufbereiter weist in dem Dauergrünlandbestand einen um 6,4 % höheren Trockenmassegehalt als das Vorgängermodell mit einfachem Stahlzinkenaufbereiter auf. Das Erntegut, das mit dem EasyCut 320 CV-Q gemäht worden war, zeigte nach 24 Stunden einen Trockenmassegehalt von 38,3 %. Diesen Wert erreichte das Erntegut, das mit dem neuen Hochleistungsaufbereiter produziert wurde, sieben Stunden früher. In der Praxis würde das fast einen Tag ausmachen; Eintages-Silage ist damit also durchaus realisierbar. Auch den Trocknungsverlauf im Kleegrasbestand konnte der neue Intensivaufbereiter beschleunigen; hier liegt der Unterschied bei 4,8 %. Für den kompletten DLG-Prüfbericht 6113 F.s.a.: www.krone.de hochgedrückt. Der Kratzboden fördert das Futterpaket ebenfalls automatisch in den hinteren Teil des Ladewagens. So entsteht ein automatischer Regelkreislauf zur vorbildlichen Befüllung. Beim PowerLoad-System wird erstmals nur der aktuelle Füll-Zustand des Wagens gemessen. Es arbeitet unabhängig von Faktoren wie Messeranzahl, Messerschärfe, Schwadform und -stärke sowie Futterart und Futterstruktur. 38 39