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XtraBlatt 02-2014

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MENSCHEN PRAXIS Stall

MENSCHEN PRAXIS Stall Auffarth ERFOLG MIT WOL LE Mit ihrem Pferd „Wolle“ ist Sandra Auffarth Weltmeisterin im Vielseitigkeitsreiten geworden. Im „Stall Auffarth“ dreht sich alles um Pferde. Neben der Zucht und Ausbildung von Sportpferden sowie dem Pensionsstall bewirtschaftet die Familie eigene Flächen. Wir haben die Vielseitigkeits-Weltmeisterin Sandra Auffarth, ihre Familie und das Gewinnerpferd besucht. E twa 70 Tiere stehen in den Ställen, davon 30 Pensionspferde. Dies macht viel Arbeit, denn die Tiere müssen täglich gefüttert, gepflegt und trainiert werden. Die Aufgaben sind in der Familie klar verteilt. Vater Karl-Heinz Auffarth kümmert sich um Zucht und Aufzucht sowie um den landwirtschaftlichen Betrieb – in erster Linie ist das die Futterbergung. Mutter Bärbel Auffarth organisiert den Betrieb und verbringt viel Zeit mit Stallmanagement und Büroarbeit. Tochter Sandra Auffarth kümmert sich um die Aus- und Weiterbildung der Pferde. Diese gab es schon immer auf dem Hof, der seit 1700 in Familienbesitz ist. Bis vor einigen Jahren hielt die Familie noch 35 Milchkühe, doch um wirtschaftlich bleiben zu können, hätten sie sich vergrößern müssen. „Mehr Tiere hätten noch mehr Arbeit bedeutet und wir hätten eine zusätzliche Arbeitskraft einstellen müssen. Wir haben uns dagegen entschieden, die Kühe abgeschafft und im Jahr 1998/1999 eine Reithalle gebaut“, berichtet Bärbel Auffarth. Nun leben auf dem Hof bei Ganderkesee „nur“ noch die Pferde, Hund Sancho und die Familie. WELTKLASSE Den größten Erfolg hat Sandra Auffarth aber mit ihrem Pferd „Wolle“ erreicht. Das Pferd, das eigentlich dem Namen Opgun Luovo trägt, kam im Alter von fünf Jahren in den Stall Auffarth und wurde von Sandra Auffarth ausgebildet. Danach sollte es eigentlich verkauft werden, doch schnell zeigte sich, wie gut Pferd und Reiter harmonieren. Immer mehr Siege errangen die beiden, bis zu ihrem größten Erfolg: Die Goldmedaille in London bei den Olympischen Spielen 2012. Seither kommt ein Preis nach dem anderen hinzu. In diesem Jahr wurde das Dream-Team Doppelweltmeister: Sie belegten den 1. Platz bei den Vielseitigkeits-Weltmeisterschaften in Frankreich in der Einzel- und in der Mannschaftswertung. Dass Sandra Auffarth nun Weltmeisterin ist, ändert nicht viel an der täglichen Arbeit. Die Pferde müssen versorgt und trainiert werden. So steht gleich am Morgen das Füttern der Pferde auf dem Programm. Nach dem Frühstück geht es meist zum Training auf den Reitplatz oder auch zur Entspannung der Pferde ins Gelände. Natürlich ist Sandra Auffarth bei ihrer Arbeit nicht allein. Auf dem Hof gibt es einen festen Mitarbeiter und zwei Auszubildende zum Pferdewirt, und immer wieder Praktikantinnen. Es ist keine Überraschung: Die meisten Bewerber im Stall Auffarth sind weiblich, denn es ist der Traum vieler Mädchen mit Pferden zu arbeiten. „Mit dem Bekanntheitsgrad ist auch die Zahl der Interessenten gestiegen“, erklärt Bärbel Auffarth. „Doch wir wählen genau aus. Natürlich müssen die Bewerber gut reiten können, aber genauso wichtig ist, dass sie mit anpacken können. Nur solche Leute können wir hier gebrauchen. Die Arbeit erledigt sich mit den vielen Tieren schließlich nicht von allein!“ Die aus aller Welt stammenden Praktikanten leben für die Zeit ihres Aufenthalts mit im Haus der Familie, so Bärbel Auffarth: „ Wir hatten schon Helfer aus Schweden, Großbritannien, Österreich, Polen oder Finnland. Sprachkenntnisse sind nicht so wichtig wie das Talent und die Zuverlässigkeit der Reiter.“ Die Zuverlässigkeit spielt eine wichtige Rolle, denn oft ist Familie Auffarth tagelang bei Wettbewerben unterwegs. In dieser Zeit müssen die Arbeiten trotzdem erledigt werden: Sei es das Training der Pferde, die Verpflegung der Tiere oder sonstige landwirtschaftliche Arbeiten. GUTES GRÜNLAND 40 ha Grünland gehören zum landwirtschaftlichen Betrieb des Stalls Auffarth. Die Flächen im nördlichen Niedersachsen sind sandig bis anmoorig. Die Qualität des Grünfutters ist dem Betrieb sehr wichtig, denn alle Pferde müssen mit diesem 32 33