Aufrufe
vor 6 Jahren

XtraBlatt 01-2013

  • Text
  • Krone
  • Bernard
  • Menschen
  • Ballen
  • Landwirt
  • Christian
  • Maschinen
  • Maschine
  • Markus
  • Gras

MENSCHEN PRAXIS

MENSCHEN PRAXIS Grünfutterernte im Westerwald DAS FUTTER MA Landwirt Augst ist Profi in Sachen Milchvieh. Für die Leistung und Gesundheit seiner Milchkühe steht die Erzeugung von hochwertigem Grundfutter an erster Stelle. Neben dem Graslandmanagement ist die Grünfuttererntetechnik entscheidend für ein gutes Ergebnis. 20

CHT DIE MILCH D ie Schwerpunkte des 225 ha großen Betriebes im Westerwald liegen in der Milchviehhaltung und der eigenen Zucht. Ein besonderes Steckenpferd von Matthias und Helmut Augst ist der Ackerbau. Nicht umsonst wurden sie mit dem „Innovationspreis Ackerbau“ ausgezeichnet. Das Grundfutter für seine Kühe erzeugt Matthias Augst auf 90 ha Grünland. Dazu kommen etwa 15 ha Silomais. Auch ein Teil der Sommergerste wird in der Fütterung eingesetzt. Im hellen, geräumigen Laufstall stehen 75 rotbunte Milchkühe, die ausschließlich aus der eigenen Zucht stammen. Die Nachzucht steht auf Stroh. Seit kurzem verfügt der Betrieb über einen Melkroboter: „Für uns bedeutet das eine große Arbeitsentlastung und die Kühe nehmen den Roboter erstaunlich gern und mehrfach am Tag an. Dadurch ist die Milchleistung merklich gestiegen“, sagt Matthias Augst. Sie liegt zurzeit bei einer Laktationsleistung von 8.500 l über durchschnittlich 4,8 Laktationen, bei 3,4 % Eiweiß und 4,1 % Fett. Im Ackerbau fährt der innovative Landwirtschaftsmeister eine weite Fruchtfolge auf der Basis pflugloser Bewirtschaftung. Das Spektrum reicht von Wintergerste, Raps, Weizen, Roggen und Mais bis hin zu Hafer, welcher von einem befreundeten Landwirt in der Pferdefütterung verwertet wird. Das gesamte Ackerbausystem ist also auf die nachhaltige Förderung der Bodenfruchtbarkeit und die Vermeidung von Fruchtfolgekrankheiten ausgelegt. SINNVOLLE KOOPERA- TION ZWEIER LANDWIRTE Bei Höhenlagen von 220-250 m üNN und knapp 900 mm Jahresniederschlag kommt es auf den schweren Böden der Westerwalder Niederungen auf eine punktgenaue Bearbeitung an. Die hohen Niederschläge haben auch ihre Auswirkungen auf das Ernteverfahren im Grünland: „Das Gras wächst hier zwar immer, wir brauchen aber häufig eine entsprechend hohe Schlagkraft, um zum richtigen Zeitpunkt mähen, schwaden und pressen oder häckseln zu können. Die Zuverlässigkeit der Maschinen ist die Grundvoraussetzung für alles andere“, erklärt Matthias Augst. Im Grünland werden die meisten Arbeiten selber erledigt. Eine der wenigen Ausnahmen ist das Pressen, das der befreundete Berufskollege Christian Gelhausen, Betriebsleiter des Hofes Fröhling in Windeck, mit seiner Comprima Press-Wickelkombi übernimmt. Er erledigt auch die jährliche Nachsaat der Grünlandflächen. Christian Gelhausen hat Landwirtschaft studiert und bewirtschaftet einen 65 ha Betrieb gemeinsam mit seiner Ehefrau Christine. Neben der Mutterkuhhaltung und der Jungpferdeaufzucht arbeitet der junge Landwirt mit seinen Maschinen häufig überbetrieblich. Seit 2003 werden auf dem Hof Fröhling Glanrinder gehalten. Die Mutterkuhherde wurde auf dem Betrieb selbst aufgebaut: „Diese alte Rasse ist vom Aussterben bedroht. Neben ihren guten Eigenschaften ist auch die Förderung der Haltung ein Argument für das extensive Wirtschaften“, berichtet Christian Gelhausen. Eher intensiv betreibt er dagegen die Pferdehaltung. Neben der Aufstallung von Pensionspferden werden Jungpferde aufgezogen. Etliche Züchter der Umgebung geben ihre Jungtiere in die Herde von Landwirt Gelhausen. DURCHDACHTER MASCHINENEINSATZ Wie Christian Gelhausen weiter erzählt, ist die Maschinenausstattung seines Betriebes eigentlich überdimensioniert, er hat jedoch sein eigenes Konzept zum Maschineneinsatz: „ Letztes Jahr haben wir einen Schmetterlingsmäher von Krone gekauft. Arbeitszeit kostet schließlich auch Geld. Dazu kommt, dass wir viele Nebenerwerbs- und Kleinbetriebe mit 10 bis 15 Kühen in der Umgebung haben. Diese schaffen sich keine eigene Technik an. Für mich ist daher das Thema überbetrieblicher Maschineneinsatz interessant. Deshalb kaufe ich Geräte und Maschinen, die ich selber brauche, eine Nummer größer und nutze die überschüssige Leistung über- 21